Ein Paradies für Tüftler und Kreative Neue Werkstatt in Seckbach bietet alles für Handwerker

Fabian Winopal (links) und Tim Fleischer haben sich mit ihrer Werkstatt einen Traum erfüllt. Foto:Haas

Seckbach (oh) – Disneys Erfinder Daniel Düsentrieb würde sich pudelwohl fühlen. In der Frankfurter Werkstatt Tatcraft können Handwerker an Hightech-Geräten ihre Ideen verwirklichen. Und das werksübergreifend. Denn hier können Holz, Metall, Stoffe und vieles mehr verarbeitet werden. „Hier kann man einfach alles erfinden, worauf man gerade Bock hat!“ Ohne lange Umschweife zu machen, bringt es Fabian Winopal auf den Punkt, was das Besondere seiner Start-Up-Firma ist.

Zusammen mit Tim Fleischer hat er die Hightech-Werkstatt Tatcraft im Frankfurter Stadtteil Seckbach Ende Juni aus der Taufe gehoben. Auf 1800 Quadratmetern finden Handwerker hier verschiedene Geräten für Bastler aller Branchen. „Wir haben überwiegend professionelles Publikum. Hier arbeiten Möbel-, Produkt- und Industriedesigner oder auch Künstler. Für die sind wir eine Möglichkeit, um Maschinen zu verwenden, die sie sich sonst nicht leisten können.“ Und diese Maschinen haben es in sich, sind insgesamt fast zwei Millionen Euro Wert. Eines der Prunkstücke ist der derzeit weltweit größte 3D-Drucker.

Handwerker-Kurse für jedermann

Auch der Wasserstrahlschneider, die Siebdruck, die C&C-Fräs-, die Doppelschweißmaschine und noch viele andere Geräte lassen das Handwerker- und Erfinderherz höherschlagen. „Zu uns kommen Hobbyleute, die zum Beispiel einen unserer Handwerker-Kurse belegen und dann voller Leidenschaft etwas bauen wollen“, sagt Winopal. So habe nach nicht mal zwei Monaten ein Hobbybastler zwei Produktentwicklungen für den Künstlerbedarf und für die Fahrradentwicklung herausgebracht. Laut Winopal war der Kunde handwerklich ein kompletter Seiteneinsteiger.

Der Vorteil der Werkstatt ist vor allem, dass gewerksübergreifend gearbeitet werden kann. Ob ein Produkt Glas, Metall, Holz und Textilien oder alles zusammen und noch mehr enthält: Hier kann stets aus einer bloßen Idee im Kopf der Prototyp gefertigt werden. Dabei stehen den Mitgliedern an allen Maschinen Experten mit Rat und Hilfe zur Seite. Sogar ein kleiner Baumarkt befindet sich in den Räumen, damit die Tüftler nicht wegen jeder fehlenden Schraube losfahren müssen. Auch eine Kantine ist geplant und soll bereits im Laufe des Septembers hungrige Handwerker sättigen

Ideen in die Tat umsetzen

„Wir sind im Grunde wie ein Fitnessstudio“, sagt Tim Fleischer. Wer den Mitgliedsbeitrag von 179 Euro bezahlt, hat Zugriff auf alle Geräte und kann seine Ideen in die Tat umsetzen. „Unsere Kunden überraschen uns immer wieder. Gerade Künstler machen teilweise die abgefahrensten Sachen“, berichtet Winopal. Selbst die Maschinenhersteller, mit denen die beiden kooperieren, seien immer wieder überrascht, was man alles mit ihren Geräten anfertigen kann. So habe kürzlich ein Kunde mit dem Wasserstrahlschneider die Jahresringe eines getrockneten Baumstammes ausgeschnitten, um diese dann vorsichtig nach oben zu ziehen und kunstvoll aufzufächern. Dann kam noch eine Glasplatte oben drauf und fertig war ein Stehtisch, der seinesgleichen sucht.