Schnecken, Geister und Platinen Neuer Schulkünstler an der IGS Nordend stellt sich vor

Bei der Vernissage: Uwe Gehrmann (von links), Anneli Reichel und Philipp Alexander Schäfer mit Schülern im Gespräch. Foto: Faure

Nordend (jf) –   Philipp Alexander Schäfer ist der zehnte Schulkünstler an der IGS Nordend – für ihn ist dieses Projekt allerdings eine Premiere. „Zehn Jahre haben wir Schulkünstler bei uns – sie sind gar nicht mehr wegzudenken“, sagt Schulleiter Uwe Gehrmann. Zu einer Vernissage zeigte er an der Schule einige seiner Werke.

Ein Video läuft in einem Nebenraum des „Bornheimer Dachs“, Gemeinschaftsraum der IGS Nordend, ab: Schnecken auf Rolltreppen. Wer den Raum verlässt, wird auf ein besonderes Toilettenpapier aufmerksam, das aus Platinen besteht. Seltsam, wie so konträre Dinge zusammen kommen. Im großen Raum unter dem Dach steht ein Podest mit einer Riesenpfeife, zusammengesetzt aus vielen kleinen bunten Pfeifen. An der Wand hängen Verkehrsschilder mit lustigen Geistern dazwischen. Außerdem das Bild eines großen rechteckigen Gullideckels, in den Luftschlitzen stecken Toastbrotscheiben. Alles Arbeiten von Philipp Alexander Schäfer,

„Wir passen die Strukturen der Schule immer besser an die Projekte an.“ In den vergangenen zehn Jahren sei viel experimentiert worden, die Projekte wurden tageweise oder in Blöcken erarbeitet. Was sich beim ersten Projekt zunächst wunderbar anfühlte, stellte sich bei der Realisierung als schwierig heraus. Doch gemeinsam wurden immer Lösungen gefunden. „Das neue Vorhaben wird größer und öffentlicher, ein ganzer Park soll bespielt werden“, erläutert Anneli Reichel, die von Anfang an alle Schulkünstlerprojekte begleitete und unterstützte. Dabei besteht in diesem und im nächsten Jahr die Aufgabe nicht nur darin, Mülleimer – 60 davon gibt es im angrenzenden Günthersburgpark – zu gestalten. Die Schüler übernehmen auch Organisation, Vermittlung, Dokumentation und Präsentation des Projekts.

Schüler zu Besuch in Schäfers Atelier

Philipp Alexander Schäfer ist einigen Schülern schon bekannt, eine Gruppe besuchte ihn im Atelier und war begeistert: So etwas wollen wir auch machen. So ist das Projekt entstanden, das wie alle Schulkünstleraktionen von der Stiftung der Frankfurter Sparkasse und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen unterstützt wird. 15 Freiwillige aus der Klassenstufe zehn haben sich schon für die neuen Aufgaben gemeldet. „Sie werden die jüngeren Schüler sicher anstecken und mit einbeziehen“, sagt Anneli Reichel. Motive will Schäfer nicht vorgeben, die Vernissage bietet nur Einblicke in seine Arbeiten und die Möglichkeit, miteinander ins Gespräch zu kommen.

Einen „echten Schäfer“ sehen die Mädchen und Jungen fast täglich – der Künstler gestaltete die Wand des benachbarten DRK-Ortsvereins. „Ich habe auch schon in Kindereinrichtungen gearbeitet und freue mich auf das Projekt“, äußert der Künstler, der vor acht Monaten Vater eines Sohnes geworden ist. Vater der bunten City Ghosts (Stadtgeister) ist er schon lange. Ihm geht es darum, das soziale Umfeld schöner zu machen – im Projekt der IGS Nordend wird er das gemeinsam mit den Schülern versuchen. Ein knappes Jahr lang ist Zeit dafür. Vielleicht lädt die Schule vor den Sommerferien 2018 zu einem Parcours durch den Günthersburgpark ein, der an vielen bunten Papierkörben vorbei führt.