Seit 2001 hat das Atelier, „Außenstelle“ des Jugendladens Bornheim in der Mainkurstraße, in einem Teil der ehemaligen Fabrikhalle der Naxos-Union seinen Platz, seit 2007 gibt es Rechtssicherheit über die Weiterführung der offenen Werkstatt. Doch Brandschutz, Heizung (eigentlich war keine vorhanden) und Elektrik genügten den Anforderungen nicht mehr. Stadträtin Daniela Birkenfeld setzte sich für den Standort ein, erklärte Norbert Dürr, Leiter des Liegenschaftsamts.
Seit 15 Jahren eine Heimat für viele Jugendliche
„Naxos hat mich während der gesamten Amtszeit beschäftigt“, sagte Birkenfeld, Dezernentin für Soziales, Senioren, Jugend und Recht, die 2007 das Dezernat übernahm. „Der Brandschutz musste unter dem Aspekt des Denkmalschutzes erneuert werden. Das war nicht einfach, für die Sanierung braucht man einen langen Atem und viel guten Willen aller Beteiligten“, bemerkte Birkenfeld. „Doch seit 15 Jahren ist das Atelier zur Heimat vieler Jugendlichen geworden, es ist wohl einmalig in Deutschland.“ Kreative Fähigkeiten könnten hier weiterentwickelt werden, Werke der Naxos-Bande, wie sie sich selbst nennt, sind in der ganzen Stadt zu sehen. „Es gibt im Atelier ganz außergewöhnliche Graffiti, die sehr emotional wirkt.“ Birkenfeld verwies zudem auf das Projekt Gewächshaus an der Ecke Martin-Luther-/Böttgerstraße: „Solche Einrichtungen, die Jugendlichen Freiräume bieten, sind wichtig.“ Die Stadträtin unterstrich, dass dabei auch Inklusion gelebt wird: Nichtbehinderte und Behinderte arbeiten gemeinsam. Ausdrücklich dankte sie dem Leitungsteam des Ateliers Stefan Mohr, Matthias Hoock und Simone Gerhardt. Und sie wünschte sich eine Gruppe, die mit jungen Flüchtlingen arbeitet.
„Als ich im Januar 2010 zum ersten Mal das Naxos-Atelier besuchte, war es eiskalt – aber herzlich“, erzählte Birgitt Deutschmann von der Kommunalen Kinder-, Jugend- und Familienhilfe, Träger des Jugendladens und des Ateliers. „Inzwischen wurde im Atelier viel auf die Beine gestellt. Und die Stadt hat sich mit der Investition in diese Räume etwas Wunderbares bewahrt.“ Insgesamt 714 000 Euro hat die Sanierung gekostet, davon wurden 588 773 Euro für das Atelier und 125 227 Euro für Brandschutzmaßnahmen im Kabarett aufgewendet. Das Theater Willy Praml und das Kabarett „Die Käs“ sind seit Jahren gute Kooperationspartner des Ateliers. „Wir haben jetzt Wärme, Strom und Brandschutz, die den Vorschriften entsprechen. Und die tolle Atmosphäre konnte erhalten werden“, fasste Stefan Mohr zusammen. Neben der neuen Treppe gibt es zudem ein weiteres Atelier für Großformate – dort kann auch auf zwei mal drei Metern gearbeitet werden.
Jede Menge Ideen haben die Jugendlichen bereits. Aber an diesem Tag wurde erst einmal gefeiert; Beshoo und Aylin ließen es musikalisch richtig krachen.