Architekturwettbewerb abgeschlossen Neugestaltete Schwedlerbrücke kommt bis 2017

Der südliche Teil mit den vier historischen Brückenbögen. Foto: Straßenverkehrsamt Frankfurt (p)

Ostend (ms) – Seit vielen Jahren ist die von 1910 bis 1913 erbaute Schwedlerbrücke aus Sicherheitsgründen gesperrt. Seit 2010 ist sie als technisches Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Was eine Sanierung so wichtig macht, ist die Tatsache, das sie zwischen Ostbahnhof und Ratswegbrücke die einzige weitere fußläufige Verbindung zwischen Ferdinand-Happ-Straße und dem Volksgarten im Ostpark bildet.

Auf diese Tatsache wies auch Verkehrsdezernent Stefan Meyer am vergangenen Dienstag im Amt für Straßenbau und Erschließung hin, als das Ergebnis des Realisierungswettbewerbs präsentiert wurde, den Majer im Herbst 2015 ausgeschrieben hatte. „Die Brücke wird wichtiger wegen der Entwicklung auf der Hanauer Landstraße, der Sanierung des Volksgartens und dem Bau der nordmainischen S-Bahn“, stellte Majer fest. In diesem Gebiet gebe alle an allen Stellen Dynamik. Außerdem gebe es in Frankfurt eine Renaissance des Brückenbaus und mit Wettbewerben habe man gute Erfahrungen gemacht. Auch diesmal habe es viele qualifizierte Bewerbungen gegeben.

Professor Stephan Engelsmann der Vorsitzende des Preisgerichts erläuterte den Ablauf zur Entscheidung. Es habe einen internationalen Wettbewerb gegeben, an dem sich 30 Büros beziehungsweise Arbeitsgemeinschaften beteiligt hatten. Zwölf davon qualifizierten sich für die Endausscheidung.

Sicher, komfortabel und barrierefrei

Aufgabe waren eine denkmalgerechte Sanierung und Instandsetzung der vier historischen Brückenbögen und einen Ersatzneubau für die infolge der Kriegszerstörungen in den 1950er Jahren errichteten drei nördlichen Brückenfelder. Die Brücke überspannt mehrere Gleisfelder und einen Containerterminal.

Zum einen gab es die Möglichkeit den nördlichen Brückenbogen zu entfernen. Dieser Variante sollte aber funktional und gestalterisch plausibel gelöst werden. Dabei soll ein zeitgemäßes Verkehrsbauwerk mit den entsprechenden Anforderungen an Sicherheit, Benutzerkomfort und Barrierefreiheit entstehen.

Das Preisgericht, das aus neun Fachpreisrichtern, zwei Stellvertretern sowie Sachverständigen, in dem auch der Ortsbeirat vier durch Ortsvorsteher Bodo Pfaff-Greiffenhagen vertreten war, zur Beratung bestand, tagte am Montag und wählte die drei ersten Plätze aus. „Das ist gestaltete Stadt“, sagte Majer zum dem ersten Preis, den die Arbeitsgemeinschaft Christoph Mäckler Architekten und B+G Ingenieure Bollinger und Grohmann bekamen. „Hier gibt es keine Verbesserungsvorschläge zu machen“, stellte Engelsmann fest.

Beachtenswert ist die Herangehensweise an die Aufgabe. Die vier historischen Brückenbögen werden behutsam instand gesetzt. Alle Aspekte des Substanzerhalts werden berücksichtigt.

Café im Brückenkopf

Das fünfte Feld interpretiert modern die historische Bauweise. Die Brückenenden werden durch „Laternen“ markiert. In ihnen werden die Aufzüge offen zugänglich sein. Das Beleuchtungskonzept sorgt dafür, dass sogenannte Angsträume vermieden werden. Eine tolle Idee ist auch die Lösung der Überspannung des fünften Brückenbogens mit einem durchsichtigen Metallnetz.

„Wir werden den Entwurf so wie er ist umsetzen. Sowohl das Denkmalamt wie auch die Bundesbahn haben bereits ihr Einverständnis erklärt. In diesem Jahr noch wird Projektbeginn sein und 2018 soll sie fertiggestellt werden“, erklärte Majer. Bereits im Oktober soll der nördliche Brückenteil abgetragen werden.

Die beiden Preisträger Christoph Mäckler und Professor Manfred Grohmann freuten sich über soviel Lob. „Wir bemühen uns bei unseren Entwürfen immer darum, keine charakteristischen Fingerabdrücke zu hinterlassen. Die Jury soll nicht merken, von wem der Entwurf stammt“, erklärte Mäckler, der im nördlichen Brückenkopf auf der Ostparkseite auch ein Café eingeplant hat.

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