Spektakuläre Rettung aus luftiger Höhe Notfall auf der Dippemess: Frankfurter Wehr übt

Rafael Fleischmann (unten) scheint die Abseilaktion richtig Spaß zu machen. Fotos: Faure

Ostend (jf) – Die Gondel der Alpinabahn stoppt unvermittelt in 32 Metern Höhe. Nichts geht mehr auf der Achterbahn. Und nun? Ein simulierter Einsatz für die Höhenretter, eine Spezialeinheit der Feuerwehr. Denn die Dippemess ist am Vormittag noch geschlossen – es ist die beste Zeit, um zu trainieren.

Das sechsköpfige Team der Frankfurter Feuerwehr hat nun die Aufgabe, vier Personen aus der Gondel zu retten. „Es gibt drei Dienstgruppen bei der Höhenrettung“, erläutert Feuerwehr-Pressesprecher Andreas Mohn, „wir haben schon an mehreren Tagen vor Öffnung der Dippemess trainiert, denn das ist eine gute Gelegenheit zum Üben.“

Zunächst muss geklärt werden, ob Personen möglicherweise verletzt sind. „Alle Feuerwehrleute sind medizinisch ausgebildet“, ergänzt Mohn. Doch bei diesem Test gibt es keine Verletzten. Nur eben Wartende in luftiger Höhe. Vier Höhenretter steigen die steilen, nahezu senkrechten Hilfsleitern hoch – mit der Drehleiter ist hier nichts zu machen, da würden zwei Meter bis zur Achterbahngondel fehlen. Der Aufstieg ist mühsam, denn die Höhenretter tragen eine Spezialausrüstung, die auch ohne die Rucksäcke mit den zusätzlichen Hilfsmitteln schwer genug ist. Die Rucksäcke werden später nach oben gezogen, wenn die Höhenretter das Podest erreicht haben. Das alles klappt schon einmal. Als Erster wird Kollege Rafael Fleischmann von RTL gerettet; sicher trifft er mit „seinem“ Höhenretter nach einer Weile am Boden ein. Dann folgt eine Kollegin von hr-info, es kostet sie Überwindung, über das Geländer zu klettern und sich dann in einem Sitzgurt mit ihrem Helfer abzuseilen. Aber auch das gelingt, sie berichtet zudem noch live von diesem Rettungsakt.

 „Ich habe noch nie eine gefährliche Situation erlebt“

Nicht nur Journalisten schauen den Höhenrettern zu, auch Angela Bruch, Betreiberin der Alpinabahn, hat ein aufmerksames Auge auf das Training. „Die Gondeln halten im Notfall immer an den Podesten, den Notausstiegen. Entsprechende Sicherheitstechnik und die Schwerkraft sorgen dafür. Es wird also nie passieren, dass eine Gondel in einer Steilstrecke stehen bleibt“, erklärt die Fachfrau. Und auch, dass noch nie ein ernsthafter Einsatz nötig war. „Ich habe noch nie eine gefährliche Situation erlebt“, sagt Bruch – und die Alpinabahn ist seit 25 Jahren in Betrieb, jedes Jahr überprüft der TÜV, ob auch alles den Vorschriften entspricht. Kurt Stroscher, bei der Tourismus+Congress GmbH zuständig für die Feste in Frankfurt und damit auch für die Dippemess, blinzelt zufrieden zur Achterbahn.

Auch diese Übung ist gut bewältigt worden, genau wie in den Tagen vorher die Tests am 55 Meter hohen Riesenrad.

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