Auf dem Neujahrsempfang Ortsbeirats 3 zeichnet Abenteuerspielplatz Riederwald aus

Reiner Falk, Michael Paris und Karin Guder – der Stadtteilpreis des Ortsbeirats 3 geht an den Abenteuerspielplatz. Foto: Faure

Nordend (jf) – Nachdem Ortsvorsteherin Karin Guder die Gäste im Gebäude 4 begrüßt hatte, wandte sich der Hausherr und Präsident Frank E. P. Dievernich an das Publikum: „Wir sind die Hochschule ihres Stadtteils und sollten uns viel mehr miteinander vernetzen“, sagte er, „wir empfinden uns als integraler Bestandteil des Quartiers und möchten auch gerne von ihnen so wahrgenommen werden.“ Die Frankfurt University of Applied Sciences hat inzwischen mehr als 13 000 Studierende aus über 100 Nationen.

Seit 1971 befindet sich die Hochschule auf dem Campus an der Nibelungenallee. Sie bietet über 35 Bachelor- und mehr als 25 Masterstudiengänge in vier Fachbereichen an und ist die einzige Hochschule in Frankfurt, an der künftige Ingenieure ausgebildet werden. „Wir sehen uns als Forschungs- und Entwicklungszentrale für die Wirtschaft, die Stadt und die Region“, hob der Präsident hervor. „Und wir bekennen uns zu Vielfalt und einem diskriminierungsfreien Umgang miteinander“. Zum Schluss seiner Ansprache forderte Dievernich auf: „Nutzen sie unsere kulturellen und sportlichen Angebote und unsere Weiterbildungsmöglichkeiten.“

Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler erinnerte sich: „Im Nordend habe ich meine Kindheit verbracht. Landtagsmitglied Marcus Bocklet und Stadtrat Markus Frank, beide sind heute Abend Gäste des Ortsbeirats, studierten an der damaligen Fachhochschule.“

Auch Nargess Eskandari-Grünberg, die anschließend sprach, verwies auf ihre Verbindung zur Bildungseinrichtung; sie war als Lehrbeauftragte tätig und wohnt inzwischen seit 20 Jahren im Nordend.

Zeiten des Umbruchs

„Wir leben in einer Zeit des Umbruchs“, sagte die Dezernentin für Integration und lobte das Engagement der Bürger bei der Hilfe für Flüchtlinge. Außerdem forderte sie, sich für den ägyptisch stämmigen Frankfurter Arzt Ahmed Said einzusetzen, der in Kairo zu zwei Jahren Haft verurteilt wurde, weil er in stillem Protest der Opfer vom Tahrir-Platz gedachte. „Frieden ist eine hohe Errungenschaft, die erhalten werden muss“, sagte die Stadträtin. Sie wies zudem auf die Notwendigkeit der Integration hin, das sei eine Herausforderung für alle. Karin Guder zog Bilanz. Der Ortsbeirat Nordend habe mitgewirkt, um eine vernünftige Lösung für die sanierungsbedürftige Merianschule zu erreichen; die Kinder werden nach den Sommerferien in Container am Günthersburgpark umziehen, ein Shuttlebus werde eingerichtet.

Bezüglich des Dauerthemas Freitagsfeier auf dem Friedberger Platz wurde eine Steuerungsgruppe eingerichtet. Allerdings sei zu wünschen, dass sich die angrenzende Gastronomie stärker einbringe, um ab 22 Uhr mehr Ruhe in diesem Areal zu erreichen. Auf gutem Weg sei der barrierefreie Umbau an den U-Bahnstationen Musterschule und Glauburgstraße, die Ende 2016 fertig werden sollen. Im Februar 2016 werde ein Konzept zum Umbau des Marienhospitals im Ortsbeirat vorgestellt. „Doch es gibt Grenzen des Wachstums und der Verdichtung“, stellte Guder fest.

Der seit 1988 vergebene Stadtteilpreis geht für das Jahr 2015 an den Verein Abenteuerspielplatz Riederwald. „Der Ortsbeirat möchte mit dem Stadtteilpreis einen pädagogischen und sozialen Ort und seine Mitarbeiter anerkennen, die in politische und räumliche Bedrängnis geraten können angesichts von geplanten Bauvorhaben“, betonte Guder und bezog sich dabei auf den ASP Günthersburg und das Team um Reiner Falk. Der Leiter des ASP ist im 24 Jahr für den beliebten Platz zuständig, wie der Vorsitzende des Vereins ASP, Michael Paris, würdigte. „Der Platz muss erhalten bleiben“, sagte auch Paris.