Eier für Tüte und die anderen Ostern im Zoo Frankfurt

Cihat, Ümit und Sevil am Bastelstand von Tierpflegerin Yvonne. Foto: Faure

Ostend (jf) – Ostermontag. Nachrichten über notwendige Winterausrüstung in den hessischen Mittelgebirgen, Temperaturen unter zehn Grad und Dauerregen am Vormittag schreckten wohl viele Zoofreunde zunächst von einem Besuch ab. Mutige ließen sich dann doch von den nachmittäglichen Sonnenstrahlen verführen, schließlich bot der Zoo an beiden Osterfeiertagen ein buntes Programm.

Gleich hinter dem Eingang, gegenüber dem Zoo-Gesellschaftshaus, waren sieben Zelte aufgebaut worden, die mit Bastelarbeiten und Schminken lockten. Ei am Stiel – die bunt geschmückten Eier sahen wirklich hübsch aus. Tierpflegerin Yvonne half außerdem beim Falten farbiger Kerzenhalter für Teelichter. Am Spiegeltisch von Bettina Ullmann, die ehrenamtlich wunderhübsche Ornamente und Tiermasken auf die Kindergesichter zauberte, warteten schon einige auf dieses besondere Angebot. Sonderfütterungen gab es bei den Orang-Utans, Bonobos, Zwergmangusten, Schmutzgeiern, Brillenbären und Erdmännchen: Eier standen auf dem Speiseplan. Die Pinguine wurden ebenfalls gefüttert, bevorzugen jedoch genau wie die Zwergseebären und Seehunde Fisch.

Erdmännchen lieben Eier

Tierpflegerin Amalie Prott kam mit acht rohen Eiern zum Gehege der Erdmännchen. Offenbar kennen die putzigen, witzigen Gesellen die Pflegerin gut und wissen: Jetzt gibt es etwas Leckeres. Allerdings leider keine Insekten, die sie lieber mögen, sondern eben rohe Eier. Das bedeutet Arbeit, denn die müssen erst einmal geöffnet werden. Was wie ein Verbuddeln der Eier aussieht, hat einen ganz anderen Zweck: Ziel ist es, auf einen harten Gegenstand zu stoßen und an das Innere des Hühnerprodukts zu gelangen. Manche Tiere hatten dabei unheimlich viel Geduld, andere wieder ließen vom Gegenstand der Begierde ab und sprangen lieber durch die Anlage – unter den aufmerksamen Augen des Wächters. Der hatte seine Position auf dem obersten Platz im Gehege eingenommen, sich auf die Hinterpfoten gestellt und beobachtete mit schwarzen Knopfaugen das Treiben.

Es gab viel zu entdecken

Endlich! Nach emsiger Arbeit hatte es Tüte, das weibliche Tier, geschafft, das Ei zu knacken. Das merkten die anderen schnell und eilten herbei. Doch so einfach ließ sich Tüte die Beute nicht abjagen. Und Vorsicht ist geboten: Erdmännchen haben spitze, scharfe Zähne. Irgendwie bekamen schließlich alle zwölf Erdmännchen etwas ab. Die beiden noch kleinen Jungtiere, im Februar geboren, wuselten munter im Gehege herum, tobten, spielten und schnüffelten an den Eierschalen. Und die drei Afrikanischen Wildhunde erhielten von Tierpflegerin Amalie Prott auch etwas Besonderes – ein ziemlich großes Stück Rindfleisch. Gemeinsam zerrten sie an dem Fleischbatzen, zerteilten ihn so und hatten alle etwas davon. Die Tierfreunde, die sich doch noch für einen Zoobesuch entschieden hatten am kühlen Ostermontag, wurden nicht enttäuscht: Es gab viel zu sehen und zu entdecken.

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