Privates aus Luthers Leben Schauspiel „Cranach malt Luther“ im Diakonissenhaus

Einen Einblick in das alltägliche Leben des Reformators Martin Luther gibt das Schauspiel Cranach malt Luther von Oliver Nedelmann, das im Diakonissenhaus aufgeführt wurde. Foto: Schieder

Nordend (ms) – Mit dem Schauspiel „Cranach malt Luther“ bot das Diakonissenhaus in der Cronstettenstraße am vergangenen Mittwoch zum Gedenken an den Tag des „Frankfurter Anstandes“ einen besonderen Leckerbissen. Im sogenannten Frankfurter Anstand am 19. April 1539 wurde der Nürnberger Anstand von 1523 bekräftigt und der Status quo zwischen Protestanten und Katholiken im Reich gesichert. Der Autor und Schauspieler Oliver Nedelmann schildert in dem Stück einen Tag im Leben Luthers im Jahr 1539. In zwölf Bildern geht es nicht nur um religiöse Fragen sondern auch um das Leben im Hause Luther.

Cranach ist ein guter und besonderer Freund Luthers. Cranach ist ein begnadeter Maler, ein sehr weltlicher Mensch und ein hervorragender Geschäftsmann aber dennoch ein gläubiger Christ. Er weiß Luther zu nehmen und mit seinen theologischen Problemen umzugehen. Das Publikum erlebte herrliche Wortgefechte, in denen es um kleine Nöte aber auch um große kirchenpolitische Entscheidungen ging. Probleme wie jenes, bei dem der Landgraf von Hessen, einer der wichtigsten Unterstützer Luthers aber auch ein Lebemann, eine zweite Ehe eingehen möchte.

Das Zimmertheater Nedelmann von Oliver und Friederike Nedelmann, die Cranach darstellt, gibt es seit 2004 und hat seine Heimat in Rödermark. Sein Programmangebot ist für die ganze Familie ausgelegt. Hier wird Theater für die Zuschauer gemacht. Spielstätte ist das eigene Wohnzimmer. Das Theater Nedelmann ist aber auch buchbar. Mit „Cranach malt Luther“ wird das Theater beim evangelischen Kirchentag in Berlin zu Gast sein. Gerne kommen sie mit dem kompletten Stück aber auch mit Ausschnitten zu Gemeindefesten und Freiluftveranstaltungen.

Das ernste aber auch humorvolle und witzige Stück begeisterte die über 100 Zuschauer im Saal des Nellinistifts. So freuten sich die Darsteller nicht nur über viel Gelächter, sondern auch über reichlich Beifall. Nach dem 80-minütigen Stück hatte das Publikum die Möglichkeit mit den Protagonisten zu sprechen. Doch als erstes wurde die bei der Aufführung entstandene Zeichnung von Luther amerikanisch versteigert.