Auftakt für Helmholtz-Wand Schulkünstler Dominikus Landwehr stellt sich vor

Ottilie Wenzler (von links) , Christina Baumung, Gerrit Ulmke und Dominikus Landwehr vor der noch weißen Wand im Hof der Helmholtzschule, im Hintergrund ist das Porträt des Namensgebers zu sehen. Foto: Faure

Ostend (jf) – Hof der Helmholtzschule. Eine geschätzt 30 Meter lange und rund zwei Meter hohe weiße Wand auf grauem Sockel. Naja, fast weiß: Auf zwei Segmenten die stilisierten Porträts von Comenius und Helmholtz. Schülerarbeiten, die bleiben werden. Alles andere will und soll farbig neu gestaltet werden. Aber wie?

Die Helmholtzschule hatte Lernende aus der achten und neunten Stufe sowie aus der Einführungs-Phase in die Aula eingeladen.Etwa 160 Jugendliche waren gekommen. Der Schulkünstler Dominikus Landwehr stellte sich vor. Er greift einen Ideenwettbewerb der vorjährigen achten Klasse auf. „Die Jugendlichen hatten aufgerufen, Vorschläge für die Gestaltung der Mauer einzureichen und wollten sie auch bewerten. Das allerdings gestaltete sich aufgrund der unterschiedlichen Einreichungen schwierig“, erzählte Kunstlehrerin Christina Baumung. Die Außenmauer der Schule ist mit viel Graffiti gestaltet. Das finden die Mädchen und Jungen zwar ziemlich cool, aber die Bedeutung dieser von Profis gestalteten Spray-Arbeiten ging im Laufe der Jahre verloren.

Nun soll ein neuer Anfang gewagt werden. Im Hof.„Das Stadtschulamt half, die Mauer entsprechend zu grundieren“, erklärte Schulleiter Gerrit Ulmke. „Wir wollen die Schule gemeinsam voranbringen, aus der weißen Wand soll die Helmholtz-Wand werden.“
„Wir sind hier knapp 200 Leute, könnten rausgehen und malen. In einer Viertelstunde wäre die Wand bunt. Aber wollen wir das so?“, begann Dominikus Landwehr.

Dominikus Landwehr ist freischaffender Künstler

Seit 13 Jahren arbeitet der Künstler freischaffend in Frankfurt, hat viele Projekte mit Schülern gestaltet. In eine Schublade passt sein Werk nicht – es ist zu vielfältig, reicht von handgemalten Skizzen über Computerzeichnungen und Gemälde bis hin zu Skulpturen, Installationen, Performances und Lichtarbeiten. Seine Werke sind eher figurativ als abstrakt.
Der 1970 geborene Landwehr hat Projekte im Zoo, in der Jugendkirche St. Peter, in der Justizvollzugsanstalt Preungesheim durchgeführt, Workshops zu Großbildmalerei geleitet, plastische Objekte und Klangskulpturen geschaffen. Das bedeutet viel Erfahrung. Aber ein Wandbild, auf einer langen Mauer, die einem Fries ähnelt, stellt besondere Anforderungen an Entwurf und Technik. Und was soll da entstehen? Eine Erzählung oder viele Einzelwerke? Darüber muss man sprechen.

Seit vier Jahren unterstützen die Stiftung der Frankfurter Sparkasse, deren Geschäftsführerin Ottilie Wenzler ebenfalls gekommen war, und die Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen Schulkünstlerprojekte an der Helmholtzschule. „Künstler bringen einen anderen Aspekt in die Schule als Lehrer. Wir merken immer wieder, wie so die Kreativität der Mädchen und Jungen geweckt und entwickelt wird“, weiß Wenzler. Nach etwa einem Schuljahr wird sich zeigen, was aus der Helmholtz-Wand geworden ist – einige Jugendliche kamen nach der Veranstaltung schon mit ersten Vorschlägen zu ihrem neuen Schulkünstler.