Spatenstich für das vierte Sportcenter der TG Bornheim Schwimmer freuen sich aufs neue Haus

Erweiterung bei der TG Bornheim: Peter Völker, Mike Josef, Petra Römer, Thomas Völker und Lars Waldeck (von links) beim symbolischen Spatenstich für das vierte Sportcenter.

Bornheim (jf) – Die Sonne schien über den abgesperrten Parkplatz der Turngemeinde (TG) Bornheim. „Es ist ein guter Tag für den Spatenstich“, stellte Peter Völker, Erster Vorsitzender des Vereins, fest. Die TG Bornheim war schon immer mutig, baute 2005 das erste Sportcenter an der Inheidener Straße, 2011 das zweite. 2016 wurde nicht nur das dritte Sportcenter eröffnet, sondern auch ein Bauantrag für die vierte Erweiterung eingereicht, die auch ein Schwimmbecken beherbergen soll. Nun starten die Arbeiten für das neue Gebäude.

„Wir haben 2003 das Gartenbad Fechenheim übernommen, konnten 100 Schwimmkurse anbieten. 2019 hatten wir 500 Schwimmkurse im Programm. Doch es reicht nicht“, erläuterte Völker. Deshalb hat sich die TG überlegt, wie sie mehr Wasserfläche schaffen kann. Vor etwa zwei Jahren stellte der Verein einen Antrag auf Zuwendungen zum Bauvorhaben an die Stadt. „Und dann kam Corona dazwischen“, sagte der Erste Vorsitzende. Der Verein musste sich etwas einfallen lassen, stellte um auf Online-Kurse, die gut angenommen wurden. „2021 hat sich die Situation im Sommer normalisiert. Inzwischen ist alles wieder offen“, bilanzierte Völker.

Die stellvertretende Vorsitzende Petra Römer, die im Sommer Chefin des Vereins werden wird, informierte über Details des neuen Sportcenters. „Das dreigeschossige Gebäude wird auf Stelzen an das Sportcenter angebaut. So bleiben die Parkflächen erhalten. Die zurzeit abgebaute Kletterwand wird dann ebenfalls wieder auf die Front des neuen Gebäudes kommen.“ Eigentlich hätte man gerne bereits 2020 mit dem Bau begonnen, die Pandemie machte einen Strich durch die Terminplanung. „Aber jetzt geht es wirklich los“, unterstrich Römer. Sechs Millionen Euro sind veranschlagt, Preissteigerungen von fünf bis zehn Prozent einkalkuliert. Die Stadt Frankfurt steuert 2,1 Millionen Euro bei, das Land 674.000 Euro. Im Frühjahr 2023 soll das vierte Sportcenter eröffnet werden. Dann wird den Schwimmkursteilnehmern im ersten Obergeschoss ein Becken mit 22,5 Metern Länge, acht Metern Breite und einer Tiefe von 1,35 bis 1,80 Meter zur Verfügung stehen. Dazu Umkleiden, Sanitäreinrichtungen und Geräteräume. „Wir brauchen mehr Wasser. Es bricht uns das Herz, wenn wir nicht alle Kinder, die Schwimmen lernen wollen, aufnehmen können und auf Wartelisten vertrösten müssen“, sagte Römer.

In der zweiten Etage wird sich ein Dschungel-Gym mit vielen Grünpflanzen auf einer Fläche von 340 Quadratmetern befinden. Plus Umkleiden, Duschen, Toiletten. Im dritten Geschoss ist ein 190 Quadratmeter großes Dojo im traditionellen japanischen Stil geplant, außerdem ein weiteres, rund 160 Quadratmeter großes Gym. „Dafür suchen wir noch gute Ideen“, wandte sich Römer an die Gäste. Auf dem Dach wird eine Photovoltaik-Anlage mit Speicher für Energie sorgen. „Wir haben damit einen Energiebedarf in Höhe von nur 40 Prozent verglichen mit einem Standarthaus“, betonte die stellvertretende Vereinsvorsitzende.

Zum Spatenstich war auch Stadtrat Mike Josef, zuständig für Planen, Wohnen und Sport, gekommen. „Mit dem vierten Sportcenter wird ein neues Kapitel aufgeschlagen. Die Stadt hilft gerne, und aus der TG-Familie kommen viele gute Vorschläge“, sagte er. „In Zeiten, in denen viele Gewissheiten in Frage gestellt werden, ist die TG ein Stabilitätsfaktor.“ Dabei gehe es im Verein um viel mehr als Sportangebote. „Der Mut der TG muss belohnt werden“, begründete Josef die finanzielle Beteiligung der Stadt.

Gegenwärtig hat der Verein rund 28.000 Mitglieder. „Ich verstehe schon, dass Menschen austreten, wenn Sportangebote nicht wahrgenommen werden können“, meinte Geschäftsleiter Thomas Völker. Er hofft, am Tag der offenen Tür am 30. April wieder Mitglieder gewinnen zu können.