Gesellschaft hilft Betroffenen in vielen Lebenslagen Selbstbestimmt leben ist auch mit Multipler Sklerose möglich

Geschäftsführer Bernd Crusius (von links), Caroline Bleschke, zuständig für Marketing und Kommunikation, Monika Dettke, Leiterin Soziale Dienste der DMSG Hessen und stellvertretende Geschäftsführerin und Doris Althofen, Leiterin der Beratungsstelle. Foto: Langenbahn

Ostend (cj) – Sie gilt als die Krankheit der 1000 Gesichter und ist bis heute nicht heilbar. Die Rede ist von der Multiplen Sklerose, einer chronisch-entzündlichen Nervenerkrankung, kurz MS genannt.

Der Krankheitsverlauf der MS ist bei jedem Patienten anders und kann nicht vorausgesagt werden. Die Beschwerden der Erkrankten sind vielfältig – vom Taubheitsgefühl einer Extremität über Verkrampfung der Muskulatur bis zu Sprech- und Bewegungsstörungen. Hilfe finden Betroffene bundesweit bei der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), aufgeteilt in 16 Landesverbände. Die Beratungsstelle des Landesverbands Hessen liegt mitten im Ostend, an der Wittelsbacher Allee 86. Dort finden MS-Patienten und ihre Angehörigen persönliche und individuelle Beratung zu allen Fragen, die sich im alltäglichen Leben mit der Krankheit auftun können. „Unsere Berater helfen zum Beispiel rechtlich weiter, beantworten Fragen zum Thema MS und Partnerschaft und Familiengründung und geben Hilfestellungen, wenn es um gesellschaftliche Teilhabe geht“, erklärt Bernd Crusius, Geschäftsführer der DMSG Hessen.

„Eine Hilfe kann auch unser Jobcoaching sein, bei dem wir Themen wie Ausfallzeiten, eingeschränkte Arbeitsfähigkeit, verminderte Belastbarkeit und Beantragung eines Schwerbehindertenausweises besprechen können“, sagt Monika Dettke, stellvertretende Geschäftsführerin und Leiterin Soziale Dienste des hessischen Landesverbands.

Soziales Netzwerk

„Zwar gibt es allein hessenweit 80 ehrenamtlich unterstützte Selbsthilfegruppen, doch der Wunsch, sich auch mit Betroffenen aus anderen Städten und Bundesländern digital zu vernetzen ist groß“, erklärt Bernd Crusius. Aus diesem Grund arbeitet die DMSG derzeit mit vielen Helfern und Unterstützern an einem sozialen Netzwerk, das ausschließlich für ihre Mitglieder konzipiert wird. „So können die Betroffenen in einem geschützten Raum in Kontakt treten“, sagt Bernd Crusius.

Für den Mindestbeitrag von 48 Euro im Jahr steht den Mitgliedern der Gesellschaft dieser umfassende Service zur Verfügung. „Wir verstehen uns als Anwalt der MS-Betroffenen , egal in welchem Bereich“, unterstreicht Bernd Crusius. Wichtig sei in dem Zusammenhang auch, Vorurteile abzubauen. „Es gibt bei manchen Menschen durchaus die Angst, die Krankheit könne ansteckend oder erblich sein“, erklärt Monika Dettke.

Auf Spenden angewiesen

Der hessische Landesverband hat 4000 Mitglieder, bundesweit sind es 44.000. Wie jeder Verein ist auch die DMSG auf finanzielle Mittel angewiesen. Die Kosten können nicht allein durch die Mitgliederbeiträge gedeckt werden. Private Spenden (Bank für Sozialwirtschaft, IBAN: DE74550205000007605200) sind nötig, über das Jahr verteilt organisiert die Gesellschaft deswegen zum Beispiel die Spendenläufe „Run for help“ an Schulen.

Jedes Jahr lang herbeigesehnt ist bei vielen Frankfurtern auch der Pfennigbazar im Dominikanerkloster (nächster Termin am 6./7. September), bei dem hochwertige Kleidung, gut erhaltene Haushaltswaren, Kunst und Spielzeug verkauft werden. Sehr gut angenommen werden auch der Oster- und der Herbstmarkt im Dominikanerkloster. Gegen Eintritt haben Besucher die Möglichkeit, hochwertiges Kunsthandwerk zu erwerben. Das Eintrittsgeld geht an die DSMG.

Alle weiteren Informationen gibt es auf der Internetseite www.dmsg-hessen.de und auch in der Beratungsstelle im Ostend unter Telefon 069 40589830.