Zehn Jahre Kinder- und Familienzentrum SG Bornheim Grün-Weiß feiert sein Haus der Zukunft

Harald Seehausen (rechts) mit Cornelia Lange (links), Khadija Souieh (Dritte von links) und ihrem Mann (Zweiter von links) sowie Ronald Gronau (Zweiter von rechts) im Kifaz. Foto: Faure

Bornheim (jf) – Gleich hinter dem Eingang zum Sportgelände der SG Bornheim Grün-Weiß stand ein Pavillon mit einer Fotoausstellung. Die Bilder zeigen fröhliche Kinder, die gemeinsam kicken, kochen, Orangeneis selbst herstellen, Hausaufgaben machen, basteln, Spaß haben. Was Ende der 1990er Jahre auf einem Rastplatz, Zwischenstopp des Vereins auf einer Turnierreise nach Barcelona, als kühne Vision begann, ist längst Realität geworden und heißt Kinder- und Familienzentrum, kurz Kifaz. Das zehnjährige Bestehen wurde an zwei Tagen gefeiert, mit Vereinsmitgliedern, Freunden, Weggefährten, Unterstützern.

 Mit einem internationalen Buffet, Filmen, Diskussionsrunden, Hausführungen und natürlich Fußballturnieren und Spielen. Harald Seehausen, Leiter des Kifaz und Vorstandssprecher, nannte zur Begrüßung Zahlen: 734 Mitglieder aus 54 Nationalitäten hat die SG Bornheim, davon sind 435 zwischen vier und 18 Jahre alt. 26 Mannschaften spielen im Verein – der Trainings- und Spielplan ist eine logistische Meisterleistung bei nur einem Kunstrasenfeld und einem separaten Bolzplatz. Und die SG Bornheim hat die größte Mädchen- und Frauen-Fußball-Abteilung in Frankfurt. Seit einem Jahr ist das Gebäude mit den Räumen des Kifaz abbezahlt, eine große Leistung eines nicht so großen Vereins. Tausende Stunden werden jährlich ehrenamtlich geleistet.

Den Rundgang durch das Haus begann Harald Seehausen im Erdgeschoss, Zentrum des Pädagogischen Mittagstisches. Und zentrale Wirkungsstätte von Khadija Souieh, die hier auch gemeinsam mit 14 Kindern einen sehr beliebten Kochkurs veranstaltet. Ronald Gronau gehört zu den Engagierten und sagt von sich: „Ich war ein Rentner mit viel Zeit, die ich nicht mit auf dem Sofa sitzen und Biertrinken verbringen wollte. Lieber arbeite ich mit Kindern.“

Familien-Sport-Café für alle

Keineswegs im Rentenalter, sondern vielbeschäftigte Mutter ist Semiha Küpelikilinc. Die Frau mit türkischen Wurzeln gründete mit einer Bosnierin und einer Deutschen das Familien-Sport-Café, das an drei Tagen in der Woche zwischen 15 Uhr und 18 Uhr zum Erfahrungsaustausch einlädt, zu dem auch Nicht-Vereinsmitglieder willkommen sind. „Wir wollen in der ersten Etage eine Rollenspiel-Ecke einrichten, haben dafür eine Spende bekommen“, erklärte Küpelikilinc. Der Raum eine Etage höher wird vielfach genutzt, unter anderem für die Hausaufgabenbetreuung im Rahmen des Pädagogischen Mittagstischs.

Später kam Stadtrat Markus Frank vorbei. „Die Fußballschuhe stehen für Sie schon bereit, wenn die Parlamentsmannschaft gegen die Vereinsmannschaft spielt“, scherzte Harald Seehausen zur Begrüßung. Man kennt einander seit Jahren gut. „Die SG Bornheim ist ein ganz besonderer Verein, baute in Deutschland vor zehn Jahren das erste Kifaz auf einem Sportplatz. Das ist ein Erfolgsmodell und eine Blaupause“, würdigte Frank, „ich finde großartig, was hier geleistet wird. Wir müssen in Frankfurt insgesamt unsere Infrastruktur viel besser nutzen.“ In einem Film kommen Ehrenamtliche zu Wort, deutlich wird auch, wie gut der Verein im Stadtteil verankert ist.

Als musikalische Botschafterin sang Birgit Rüttgers ein Lob auf das Ehrenamt. Doch die Kifaz-Jubiläumsfeier der SG Bornheim wäre nicht authentisch gewesen, wenn nicht weitere Vorhaben angesprochen worden wären: Das Familien-Sport-Café soll mit einem Treff am Samstag erweitert werden, die Errichtung einer Sport-Kita mit 30 Plätzen auf dem Gelände ist geplant. Die Visionen gehen also weiter.

Bilder von der Feier sind auch in der großen Fotogalerie zu sehen