Sand, Meer, Wald und Panoramablick Turngemeinde Bornheim öffnet drittes Sportcenter

Lars Waldeck (links) und Peter Völker im Beach Gym. Foto: Faure

Bornheim (jf) – „Der neunte Monat im Jahr ist wohl ein besonderer: Es war immer im September, als wir ein neues Sportcenter in Bornheim (SCB) eröffneten“, sagte Peter Völker, Erster Vorsitzender der Turngemeinde Bornheim (TGB). Er und Architekt und Vorstandsmitglied Lars Waldeck trafen sich mit Medienvertretern ein paar Tage vor der offiziellen Eröffnung im Flur vor der Treppe zum Übergang in das neue, dritte Sportcenter. Es folgt auf die Gebäude 1 (2005) und 2 (2011). Mit der Erweiterung der Räumlichkeiten stieg die Mitgliederzahl; rund 30 000 treiben bei der TGB Sport. „Es geht darum, herauszufinden, was die Mitglieder wollen – das ist uns wichtig“, unterstrich Völker.

Das neue Center hat es an und in sich, das wird schon von außen deutlich: Die anspruchsvolle Kletterwand mit rund zehn verschiedenen Strecken und Überhang prägt die Mitte des Neubaus. Auf knapp 100 Quadratmetern kann ab 27. September geklettert werden. Bergsteigen praktisch für jedes Alter. Übungsleiter werden da sein, auch Hinweise geben, wie man sich gegenseitig richtig sichert. Die sieben Gymnastikräume sind außergewöhnlich und bis ins Detail geplant. Das Street Style Gym mit Sichtbetonoberflächen, einem gefederten Sportboden und einer offenen Installationsdecke bietet alles für die Trendsportart TRX – ein Ganzkörper-Training mit Schlaufen. Was einfach aussieht, ist ziemlich anstrengend, verdeutlicht der Sportwissenschaftler und Sportliche Leiter Boris Zielinski.

Im Stone Gym mit hellen Wänden aus Stein, vielen großen Spiegeln wie in allen Gymnastikräumen und einem Parkettschwingboden wird KamiBo – Kata Mix Faust, so die Übersetzung – angeboten. Fernöstlicher Kampfsport trifft auf Kickboxen und Boxen. Schweißtreibend und mental anspruchsvoll. Für Langhantel- und Hochintensivtraining (H.I.T.) ist das Forest Gym der richtige Platz. Grobe Eichenplatten und Baumscheiben vermitteln ein Gefühl von Wald. Drei Tonnen gewaschener Sand liegen im Beach Gym, an den Wänden große Poster mit Strandmotiven. Ein Stück Urlaub und gelenkschonendes Training gleichzeitig. Und clever geplant: Damit der Sand nicht im ganzen Haus verteilt wird, gibt es im Eingangsbereich Gestelle für die Schuhe, einen Gitterboden und Luftduschen für die Füße.

Ein Wasserfall? Auch kein Problem. Im Water Gym fließt Wasser fadengeführt vor einer Wand nach unten. Der in kräftigem Blau gehaltene Raum ist für Backroll Training und TBC (Total Body Conditioning/Ganzkörpermuskeltraining). Gelbes, rotes, blaues, grünes Licht – der Farbwandler im Light Gym zaubert die unterschiedlichsten Stimmungen in den Raum. Gut für Jumping und Piloxing, eine Mischung aus Boxen, Pilates und Tanzen. Drei verglaste Fensterfronten bietet das Yoga Gym – und einen tollen Panoramablick auf Frankfurt. Ebenfalls gute Fernsicht haben die Sportler auf dem Funcourt. Auf der umgitterten Dachfläche mit Kunstrasen lässt sich jede Ballsportart spielen – sogar Boule ist möglich. Neben den nach modernsten Gesichtspunkten eingerichteten Gyms ist auch eine deutliche Erweiterung der gefragten Kinderbetreuung vorgesehen.

Sportcenter kostet 6,3 Millionen Euro

6,3 Millionen Euro kostet das neue Sportcenter – der Löwenanteil wird durch die Mitgliedsbeiträge aufgebracht, 200 000 Euro steuerte das Land Hessen bei. Insgesamt hat die TGB in die drei Sportcenter 15 Millionen Euro investiert, die Stadt Frankfurt beteiligte sich bei den ersten beiden Anlagen mit drei Millionen Euro.

„Die Mitgliedschaft in unserer Turngemeinde ist bereits für einen Monatsbeitrag von zwölf Euro zu haben“, erläuterte Peter Völker. Zusatzgebühren gibt es für das Fitness-Studio und für einzelne Kurse. „Aber 80 bis 90 Prozent der Angebote sind für alle offen“, erklärte der Erste Vorsitzende. Mit den drei aneinander gereihten Gebäuden hat die TGB nun das größte Sportcenter Deutschlands. Eingang und Counter bleiben im SCB 1, in die angrenzenden Häuser kommt man über Verbindungsflure. In der Tiefgarage stehen 112 Stellplätze zur Verfügung, 45 davon sind den Besuchern des Panoramabads vorbehalten. Schon von außen kann man sehen, ob es noch freie Plätze gibt.

Die sieben Gyms mit einer Fläche von jeweils zwischen 250 und 320 Quadratmetern bieten viel Platz für die 44 neuen Angebote der Turngemeinde. Der Erweiterungsneubau ist komplett mit LEDs ausgestattet, das für alle Sportcenter konzipierte Blockheizkraftwerk und die Solaranlage auf dem Dach ermöglichen eine nahezu autarke Energieversorgung.

21 Festangestellte, darunter zwei Auszubildende und zwei dual Studierende, sorgen dafür, dass der Sportbetrieb funktioniert. „Darüber hinaus werden wir rund zehn neue Übungsleiter als Honorarkräfte beschäftigen“, ergänzte Boris Zielinski. Mehr als 350 Trainer und knapp 100 geringfügig Beschäftigte komplettieren das Personal. Schon jetzt kommen täglich über 1000 Sportler in die Inheidener Straße 64. „Frankfurt wächst, die TGB wächst ebenfalls. Wenn wir 40 000 Mitglieder haben, werden wir das vierte Center bauen“, verriet Peter Völker. Entsprechende Vorplanungen gibt es schon, der Platz dafür ist gesichert.