Am 30. Januar kam der 2010 im Zoo von Rotterdam geborene Sumatra-Tiger aus dem Tierpark Terra Natura im spanischen Benidorm nach Frankfurt. In der Quarantänestation wurde er von Daniel Höflich betreut.
Zoodirektor Professor Manfred Niekisch erzählte, dass man ihm extra ein Strohlager gerichtet hatte. „Doch der Tiger hat es umgewidmet und zur Toilette erklärt. Er hat also durchaus seinen eigenen Kopf.“ Ob er den auch bei Tigerdame Malea durchsetzen kann, ist ungewiss. Die 15-jährige Tigerin lebt nach dem Tod von Tiger Iban, der aufgrund eines bösartigen Tumors im Mai 2014 eingeschläfert werden musste, allein. Das ist bei Einzelgängern wie Tigern kein Problem. Aber das nun ein Neuer da ist, hat auch Malea gerochen und gehört. Zunächst sind beide Tiere noch getrennt, Vanni muss sich erst an die neue Umgebung gewöhnen – was ihm sichtlich nicht schwer fällt – Malea hat es sich inzwischen im Außengehege bequem gemacht, von der kleinen Besucherin, die das Tier am liebsten streicheln möchte, nur durch die dicke Glasscheibe getrennt. An Menschen ist sie gewöhnt, aber die Glasscheibe ist schon gut an dieser Stelle. Andererseits: „Früher hatte man Gitter. Der Nachteil: Die Besucher konnten die Tiere nicht so gut sehen und fotografieren. Aber sie konnten sie besser riechen und hören, und das gehört eigentlich auch dazu, um Natur zu verstehen“, erklärte Niekisch.
„Der ist ja absolut cool“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig während ihres Besuches: Sie freute sich ebenfalls über Vanni.
Malea hatte mit Iban vier Junge. Der erste Nachwuchs 2010 wurde von der Mutter nicht angenommen und musste mit der Flasche aufgezogen werden. Das war ein in den Medien viel besprochenes Ereignis, die Besucher zeigten sich ebenfalls interessiert am Aufwachsen des Tigermädchens Daseep.
Nun hoffen alle, das es zwischen Malea und Vanni „funkt“ und bald Tigernachwuchs kommt, abgestimmt wird das mit dem Europäischen Erhaltungszuchtprogramm. Laut Roter Liste der Weltnaturschutzunion IUCN gehören Sumatra-Tiger zu den bedrohten Tierarten, nur noch etwa 400 Exemplare leben auf der indonesischen Insel in genetisch isolierten Populationen.
„Einen zweiten Tiger zu bekommen, war ein ziemlicher Akt und hat lange gedauert. Nun haben wir schon zwei ‚Spanier’ im Zoo: Seit September 2016 den stellvertretenden Zoodirektor Miguel Casares, und seit Januar 2017 den Tiger Vanni“ scherzte Niekisch.