Ines Thorn stellt Auszüge ihres Buches „Der Horizont der Freiheit“ vor, das zur Zeit der Nationalversammlung in den Wirren der Revolution 1948 in Frankfurt handelt: Die Stadt ist in heller Aufregung. Die Nationalversammlung tagt in der Paulskirche. Auch der Verleger Joseph Rütten wird von dieser Aufbruchsstimmung angesteckt. Mit seinem Geschäftspartner Zacharias Löwenthal möchte er all die wesentlichen Texte drucken, um die Revolution zu befördern – allen voran den Roman „Wally, die Zweiflerin“ von Karl Gutzkow.
Doch seinen Verlag plagen nicht nur Probleme mit der Zensur, sondern zudem große Geldsorgen. Und er ist verliebt – in Wilhelmine Pfaff, die Witwe eines Druckers. Die revolutionäre Atmosphäre in der Stadt droht umzuschlagen. Zwei Delegierte werden ermordet – und bald hat die Obrigkeit eine Verdächtige gefunden: Henriette Zobel, eine Freiheitskämpferin und Wilhelmines beste Freundin.
Verleger Joseph Rütten gerät wegen seiner Liebschaft in ernste Schwierigkeiten, erlebt aber auch Erfolge, denn der weltbekannte „Struwwelpeter“ wird zu einem seiner ersten Verkaufsschlager.
Ines Thorn wusste temperamentvoll aus dem Alltag einer Schriftstellerin zu berichten, und dass sie ihre Ideen nicht bei einem Glas Rotwein auf der Couch liegend findet. Sie muss es wissen, hat sie doch inzwischen mehr als 50 Bücher veröffentlicht. Sigrid Mahr dankte der Autorin abschließend für die lebendigen Schilderungen einer historisch bedeutsamen Epoche, die alle Anwesenden in ihren Bann gezogen hätte.
„Sie haben Geschichte lebhaft gemacht“, sagte sie unter dem Beifall der Gäste. Da die Planungen für die Lesung bereits seit 2019 liefen, trug die Verfasserin nicht aus ihrem aktuellen Werk, „Die Buchhändlerin“, vor, obwohl viele der Anwesenden das neueste Buch bereits kannten.
Interessierte Lesefans können Ines Thorn am Freitag, 17. September, in der Stadtbücherei Rodgau treffen, wo sie um 19.30 Uhr zu Gast ist.