Es werden noch Helfer gesucht Vorstellung der Seckbacher Unterkunft für Flüchtlinge

Im Clubraum des Seckbacher Rathauses drängten sich Interessierte bei der Informationsveranstaltung über die Flüchtlingsunterkunft in der Gela-/Ecke Flinschstraße. Gesucht werden dringend ehrenamtliche Helfer. Unser Bild: Pilar Berk (links) und Stephanie Horn stellten ihre Arbeit vor. Foto: Schieder

Seckbach (ms) – Nach etlichen Verzögerungen steht jetzt ein ehemaliges Bürogebäude in der Gela-/Ecke Flinschstraße als Unterkunft für Flüchtlinge zur Verfügung. Träger der Einrichtung ist der Evangelische Verein für Wohnraumhilfe, dem das Gebäude Mitte Dezember 2016 übergeben wurde.

Seit Beginn des Jahres wird das Haus Zug um Zug mit Menschen, die von Wohnungslosigkeit bedroht sind, und von Geflüchteten, die der Stadt Frankfurt für die Dauer des Asylverfahrens zugewiesen sind, belegt. Jetzt hatten einige engagierte Vertreter Seckbachs, darunter Monica und Wolfgang Sänger, Walter Schmidt und der Ortsvorsteher Werner Skrypalle zu einer Informationsveranstaltung ins Rathaus Seckbach eingeladen. Stephanie Horn, Ehrenamtskoordinatorin des Vereins für Wohnraumhilfe, und Pilar Berk, Leiterin der Aktion „Herzlich Ankommen“ der Frankfurter Arbeiterwohlfahrt (Awo), informierten über die anstehenden Aufgaben und jene Aufgaben, für die ehrenamtliche Helfer gesucht werden.

„In dem Haus lebt mit 118 Personen nur ein geringer Anteil von Flüchtlingen. 33 Personen haben Deutsch als Muttersprache. Gerade die Flüchtlinge müssen jetzt im Stadtteil ankommen,“ erklärte Stephanie Horn. So sind die Räume im Erdgeschoss des Hauses für ehrenamtliche Angebote vorgesehen. Die Wohnräume stehen den Ehrenamtlichen nicht offen.

Mehr Angebote im Haus selbst

Zwar sei die Angebotslage in Seckbach und den benachbarten Stadtteilen gut. Dennoch müsse es im Haus Angebote geben. Da geht es um Deutschkurse und ein Sprachcafé zum Üben, einen Eltern-Kind-Treff für unter Dreijährige, die Hausaufgabenbetreuung für Schulkinder und Bastelnachmittage für Kinder und gemeinsame Ausflüge. Sehr wichtig sei die eins zu eins Betreuung bei der Wohnungs- und Arbeitssuche, Behördengängen und ähnlichem. Hier sei der Verein für Wohnraumhilfe sehr froh über den Beistand der Awo, die da sehr erfahren sei.

Pilar Berk stellte dann „Herzlich Ankommen“ vor, eine Aktion wie beispielsweise „Mein erster Schulranzen“. Dabei gehe es um inkludierende Maßnahmen und beidseitige Integration auf Augenhöhe. So gebe es in den Bundesländern unterschiedliche Umgangsweisen mit Flüchtlingen. In Frankfurt gibt es für sie auch die Krankenkassenkarte, aber Therapieplätze fehlten. Die Kostenübernahme durch die Sozialämter erfolge zu langsam und es gibt sie oft gar nicht. Außerdem sei gerade für junge Männer der Kontakt zu Sportvereinen nötig.

Ehrenamtliche können bald anfangen

Von den 5.000 Asylsuchen seien 3.000 in erwerbsfähigem Alter und könnten und wollten arbeiten. Hier hat die Awo gute Kooperationen mit vielen Unternehmen, die die Leute kennen lernen wollten. Wichtig sei für das Gelingen der Einsatz von vielen Ehrenamtlichen, denn das Haus habe nur eine Hausleitung, zwei Sozialarbeiter und einen Hausmeister.

Sichergestellt sei die Qualifizierung der Ehrenamtlichen für ihre Aufgaben. Vor ihrem Einsatz müssen sie ein polizeiliches Führungszeugnis vorlegen, eine Datenschutzerklärung und einen Vertrag unterschreiben sowie einen Auskunftsbogen ausfüllen. Das alles ist nötig um die Haft- und Unfallversicherung während des Einsatzes zu sichern. In einem Einführungsseminar lernen sie, was sie tun und nicht tun dürfen.

„Man kann da mitmachen, auch wenn man nur eine Stunde in der Woche dafür Zeit hat,“ ermunterten die beiden Frauen das zahlreich erschienene Publikum. Ab Anfang April sollen Ehrenamtliche in der Unterkunft mit ihrer Arbeit anfangen. Viele der Anwesenden ließen sich eine Mappe mit den Unterlagen geben und drei sagten spontan ihre Bereitschaft zur Mitarbeit zu.