Das „Schneebbelletheater“ begeistert mit „Der Zauberer von Oz“ Ein zauberhaftes Bühnenspiel

Die böse Hexe mag Wasserspiele. Das „Schneebbelletheater“ hat den Klassiker „Der Zauberer von Oz“ auf die Bühne gebracht.

Bornheim (jf) – Meine Güte, immer wieder diese blöden Tornados! Und immer wieder blasen sie den Ballon zurück ins Land Oz. Dorthin wird auch Dorothy (Katja Egbers) geweht und von drei Munchkins gefunden: „Gut, dass du in Oz gelandet bist und nicht in Offenbach“, bemerken sie. Lokalkolorit gehört dazu, seit sich die Laienspielgruppe „Schneebbelletheater“ der evangelischen Kirchengemeinde Bornheim vor zehn Jahren gegründet hat. Nach zwei Jahren coronabedingter Pause zeigt sie ihre achte Produktion: „Der Zauberer von Oz“. Die Band Corduroy (Markus Geese, Daniel Huth, Franz Cöng Bül, Micky Jakobi und Tom Arnold) begleitet mit passender Livemusik.

Das Bühnenbild – schiebbare Banner – ist bunt und stimmig. Sogar die Burg aus „Nabaksar“ findet wieder Verwendung, dahinter steckt diesmal der Zauberer von Oz. Denkt man. Der Tornado hat sogar etwas Gutes: Er weht die Zauberschuhe der bösen, hakennasigen und grünhaarigen Hexe Nessa mit der Krächzstimme (Bianca Ehrhardt) weg. So gelangen die schicken Pumps zu Dorothy. Passen sogar. Und Glinda (Nima Jakobi), die gute Hexe – als „Glitzertussi“ von den bösen Kolleginnen verspottet – verspricht, dass sie auch wirken, wenn man die Hacken zusammenschlägt. Also schick, effektiv und gratis – eine feine Sache, solche Schuhe.

So einfach kommt man dann doch nicht wieder nach Hause. Helfen kann nur der große Zauberer. Nichts wie hin. Zu Dorothy gesellen sich eine Vogelscheuche (Petra Vogel), die gerne schlau wäre, ein Blechmann (Micky Jakobi), der gerne Gefühle hätte, und ein vegetarischer Löwe (Karen Gilsdorf), der gerne mutig sein würde. Das Quartett muss den Ränken der bösen Hexen widerstehen. Zwischendurch taucht El Grappa aus Mexiko auf und lädt alle zum Europa League Finale auf seine Hazienda nach Sevilla ein.

Endlich an der Burg! Aber der Zauberer, der aus dem Off spricht, möchte noch den Besen der Hexe Alfaba, ehe er hilft. Der Zauberer entpuppt sich als Schwindel, dahinter steckt der Ballonfahrer. Doch alles wird gut, und obendrein der Gasballon zur Heimfahrt auf Elektroantrieb umgestellt. Es ist bis zur letzten Minute spannend. Die Kinder werden einbezogen, rufen in einer brenzligen Situation „Die Schuhe! Die Schuhe!“.

Insgesamt elf Personen haben seit sechs Monaten geprobt. „Die Idee hatten wir schon vor einem Jahr“, erklärt Peter Habermehl (Bühnenbild, mit Karen Gilsdorf und Petra Vogel Text; Ballonfahrer, El Grappa). Neben den genannten agierten Daniela Walch, Nora Enns, Kristin Döhnerti und – neu in der Gruppe – Valva Kern. Erstmals wurden gespendete Headsets genutzt. „Ohne die Unterstützung der Sponsoren hätten wir es nicht geschafft“, bedankt sich Habermehl. Ein Dankeschön geht auch Jan Becker und Marcus Riehmers (Ton) sowie Thomas Vogel (Licht).

Bei so viel Arbeit und Aufwand sollte „Der Zauberer von Oz“ nicht ganz und gar von der Bühne verschwinden – weitere Aufführungen sind geplant, ein Zeitpunkt steht noch nicht fest.