Jongleure, Tiger, Feuerzauber Zirkusprojekt in der Linnéschule

Cowboys schwingen die Lassos. Foto: Faure

Ostend (jf) – Die Turnhalle der Linnéschule hatte sich in eine Zirkusarena verwandelt: In der runden Manege präsentierten die kleinen Artisten, Clowns, Tiger und Feuerzauberer, was sie alles gelernt haben. Schulleiterin Helga Vogt war zur Zirkusdirektorin geworden, begrüßte die vielen Gäste und zauberte eine Häschen-Handpuppe aus dem Zylinder. Gespannte Aufmerksamkeit herrschte auf den Zuschauerplätzen, hinter dem Vorhang war das Lampenfieber mit Händen zu fassen.

Das Zirkusteam Oskani, seit 25 Jahren erfahren in der Arbeit mit Kindern, hat mit den Lehrern und den Mädchen und Jungen der Grundschule in einer Projektwoche zirzensische Kunst erarbeitet. „Jeder unserer 350 Schüler hat eine kleine oder größere Vorführung einstudiert. Dabei wurde nur drei Mal 30 Minuten geprobt. Nach der Generalprobe haben wir an drei Tagen vier Vorstellungen in der Schule“, erläuterte Vogt. Und was da alles zu sehen war! Insgesamt 19 Auftritte hatten die Schüler mit den Trainern Marianne Richter, der Chefin, die auch durch das Programm führte, Jaqueline, Enrico und Eileen Richter sowie Madeleine und Kalle Lagrine geprobt. Jonglagen mit Tüchern, Stäben, leuchtenden Bällen an Schnüren und sich auf Stäben drehenden Tellern bildeten den Auftakt.

Dann erschien Enrico Richter als Turnvater Jahn mit seiner kleinen Turnerriege – wie anno dazumal hatten die kleinen Turner Zwirbelbärte aufgemalt bekommen. Kleine und große Clowns – in den Kostümen steckten auch einige Lehrer – sorgten zwischen den einzelnen Vorführungen für witzige Einlagen. Cowboys in zünftigem Outfit zeigten anschließend, wie sie das Lasso handhaben und ritten auf Steckenpferden durch die Manege. Dann wurde rasch umgebaut; Marianne Richter kündigte „wahnsinnig gefährliche Tiere“ an. Sieben „Tiger“, ganz süß und hübsch geschminkt, erkletterten ihre Podeste, balancierten über einen Steg und sprangen durch einen Feuerreif (aus Stoff-Flammen).

Feuerzauber mit Glanzlicht

Auch das Publikum wurde mit einbezogen: Vier Väter wurden „hypnotisiert“ und „verknotet“ – nicht schlecht. Was man mit Hula Hoop-Reifen alles anstellen kann, zeigten hübsche Spanierinnen. Ein Drahtseilakt mit sechs Matrosenmädchen entlockte dem Publikum manch bewunderndes „Ah!“ und „Oh!“. Eine große Turnergruppe baute menschliche Pyramiden, zum Schluss bildeten neun Kinder eine große Pyramide.

Enrico Richters Feuerzauber war ein besonderes Glanzlicht: Es gehört schon Mut dazu, brennende Fackeln auf die Zunge zu legen, über Glasscherben zu laufen und sich auf ein Nagelbrett zu legen. Schließlich trugen die sechs starken Jungs noch eine echte Würgeschlange durch das Manegenrund. Die zweieinhalb Stunden vergingen schnell, es war eine erstaunliche, bunte, leuchtende Show, die den Kindern sichtlich viel Freude gemacht hat. Und die Eltern quittierten diese Leistungen mit langem Beifall.

Ein absolut gelungenes Projekt. Und ein toller Tipp von einer Kollegin aus der Textorschule – dort hatte der Zirkus Oskani bereits erfolgreich mit den Kindern gearbeitet und offenbar einen bleibenden Eindruck hinterlassen. So, wie jetzt an der Linnéschule auch. Bravo für die engagierten Zirkusfamilien, die von der Kasse über den Stand mit Snacks, das Licht, die Gerätschaften und Dekorationen und die wirklich tollen Kostüme alles mitbrachten. Und Bravo für die 350 begeisterten Kinder und ihre einsatzbereiten Lehrer.