Aktion für den König der Tiere gestartet Zoo sammelt Spenden für Löwen-Außengehege

Maskottchen Trevor (links), Ina Hartwig, Stefan Krämer und Manfred Niekisch vor dem Spendenaufruf im Außenbereich Fotos (2): Faure

Ostend (jf) – Trevor, das Maskottchen der Frankfurter Eishockey-Löwen, musste draußen vor dem Katzendschungel bleiben: „Kumar greift alles an, was groß ist“, begründete Zoodirektor Professor Manfred Niekisch diese Vorsichtsmaßnahme. Trevor könnte Kumar trotz einer dicken Glaswand dazwischen also stressen.

Kumar, der neue Großkater, kam Ende August in den Frankfurter Zoo. Nach einer 30-tägigen Quarantäne gab es erste Annäherungsversuche an Zarina, die seit 2014 in der Mainmetropole zu Hause ist. Offensichtlich mochten sich die Tiere, der Kontakt wurde allmählich enger und vor ein paar Tagen sogar stürmisch, was alle freut. „Tiere sind dazu da, uns Geschichten zu erzählen. Nicht mit Worten, sondern durch ihr Verhalten. Beide Löwen haben nun deutlich gemacht: We are family“, sagte Kulturdezernentin Ina Hartwig.

Die Aktion „Macht Platz für den König“ soll für Spenden sorgen. Landschaftsarchitektin Ariane Röntz, bekannt durch die Gestaltung des Ukumari-Landes und der in der baulichen Endphase stehenden Pinguin-Anlage, hat bereits Pläne entwickelt: Wenn der bisher vorhandene Wassergraben in einen trockenen Graben umgewandelt wird, gewinnt die Außenanlage mit dann 930 Quadratmetern nahezu das Doppelte an Fläche. Das bedeutet mehr Platz für die Tiere, aber auch bessere Einblicke für die Besucher.

Eishockey-Löwen sind mit an Bord

Wie bereits 2012 und 2013 beteiligen sich die Eishockey-Löwen am Projekt; damals kamen in einer ersten Spendenaktion für die Großkatzen 22.000 Euro zusammen. „Wir lieben Eis – die Löwen weniger. Denn wenn der Wassergraben zufriert, dürfen sie nicht mehr auf das Außengelände. Auch diese Aktion liegt uns am Herzen, ganz im Sinne unseres Mottos ‚Löwen für Löwen’“, äußerte Stefan Krämer, Geschäftsführender Gesellschafter der Löwen Frankfurt Eishockey Betriebs GmbH. Die Firma Screwfix, Partner der Löwen Frankfurt, hat bereits die Patenschaft über Kumar übernommen.

„Das neue Außengehege wird auch teilbar sein und damit den neuen Haltungsrichtlinien für Großkatzen entsprechen. So können wir beispielsweise die Löwin und ihre Jungen für eine Zeit lang vom Löwen trennen“, erklärte Niekisch. Doch er dämpfte auch die Erwartungen: „Die Tragezeit beträgt bei den asiatischen Löwen, von denen es nur noch rund 300 Tiere in Freiheit gibt, etwa 90 Tage. Vor Weihnachten wird es also nichts mehr mit Nachwuchs. Außerdem wird Zarina zum ersten Mal Mutter, man weiß nicht, wie sie mit ihren Jungen umgehen wird.“

1,3 Millionen Euro werden benötigt

Das ist also noch Zukunftsmusik. Wichtig sind jetzt Spenden. Die 2014 gegründete Stiftung Zoo Frankfurt steuert schon einmal einen Betrag von 75.000 Euro bei, damit kann die Planung finanziert werden. Insgesamt werden schätzungsweise 1,3 Millionen Euro für den Umbau des Außengeländes benötigt, die Bauzeit soll etwa ein Jahr betragen. „Zwei Baustellen – die Pinguin- und die Löwenanlage – wollten wir weder unseren Besuchern noch uns selbst zumuten“, erläuterte Niekisch.

Wer die Finanzierung unterstützen möchte, kann das über das Spendenkonto IBAN: DE24 5001 0060 0078 3286 07 bei der Postbank Frankfurt, Sichtwort „Spende Löwengehege“ oder direkt im Katzendschungel; neben den großen Glaswänden links des Eingangs gibt es eine Spendenbox, die gefüttert werden möchte.

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