Endlich kann es losgehen Zwei neue U-Bahn-Haltestellen in der Eckenheimer Landstraße

Fast schon historisch: die alten P-Wagen der U5 mit dem hohen Einstieg an der Haltestelle Musterschule. Foto: Faure

Nordend (jf) – „Manche dachten schon, dass die neuen Stationen Musterschule und Glauburgstraße nie gebaut werden. Aber am Dienstag nach Ostern geht es los, und mir fällt ein Stein vom Herzen“, verkündete Verkehrsdezernent Stefan Majer kürzlich in einem Pressegespräch. Am Abend zuvor war das Projekt ausführlich im Ortsbeirat drei vorgestellt worden. Zugegeben, es war ein schwieriger Prozess, lange war über die Baupläne diskutiert worden. Aber: „Nun sind wir durch“, sagte Majer erleichtert. Das Projekt sollte bereits 2015 realisiert werden, doch da gab es noch keine Planfeststellung. „Es hat sich gelohnt, so lange zu beraten. Und wir sind während der 22-wöchigen Bauzeit um intensive Kommunikation mit den Anliegern bemüht“, sagte der Stadtrat.

Jürgen Pauly, der bereits die Gleisbauarbeiten zur Tramlinie 17 in der Stresemannallee leitete, wird auch beim Projekt in der Eckenheimer Landstraße die Fäden in der Hand halten. „Die Straße wird zwischen Oeder Weg und Eschenheimer Anlage für den Individualverkehr voll gesperrt. Der Fahrradverkehr wird über Weberstraße in Richtung Norden und Humboldtstraße in Richtung Süden umgeleitet. Die Fußwege stehen auf beiden Seiten der Eckenheimer Landstraße zur Verfügung“, erläuterte Pauly. Für Einsatzfahrzeuge, Anlieger und Anlieferer sowie für die Müllabfuhr werde eine Logistikspur von Nord nach Süd mit Schranken und Posten eingerichtet.

Arbeiten auch nachts und am Wochenende

47 Bewohnerparkplätze müssen wegfallen, dafür werden 44 Bewohnerparkplätze zwischen den Baufeldern eingerichtet. „Das Bauvorhaben ist in zehn Phasen gegliedert“, informierte Projektingenieur Jörg Nicklas. Eine Besonderheit sei der Umbau des Gleisdreiecks Eckenheimer Landstraße/Glauburgstraße, da werde auch nachts und an den Wochenenden gebaut. Sonst seien die Arbeiten montags bis samstags zwischen 7 und 20 Uhr geplant.

An den Stationen Musterschule und Glauburgstraße werden jeweils zwei etwa 75 Meter lange, versetzte Bahnsteige, die über Rampen und Stufen zugänglich sind, entstehen. An den Rückseiten gehen die Bahnsteige in den Gehwegbereich der Eckenheimer Landstraße über.

Ersatzverkehr mit Bussen

Beide Stationen werden gleichzeitig in Angriff genommen, die U5 verkehrt nur noch zwischen Marbachweg/Sozialzentrum und Preungesheim. Zwischen Konstablerwache und Marbachweg wird ein Schienenersatzverkehr mit Gelenkbussen, die im Fünf-Minuten-Takt unterwegs sind, eingerichtet. Dabei wird sich an der Konstablerwache die Haltestelle für die Ersatzbusse direkt vor dem C&A befinden und nicht in die bisher bestehende Haltestelle integriert. Die Busse fahren über die Haltestellen Hessendenkmal, Friedberger Platz, Rohrbachstraße/Friedberger Landstraße, Deutsche Nationalbibliothek, Hauptfriedhof, Neuer Jüdischer Friedhof bis Marbachweg/Sozialzentrum.

Die U4 wird verdichtet und verkehrt mit Vier-Wagen-Zügen. „Wir werden nach dem Vorschlag im Ortsbeirat noch eine zusätzliche Haltestelle der Buslinie 36 an der Glauburgstraße/Oeder Weg einrichten“, ergänzte VGF-Geschäftsführer Michael Budig.

Allen Verantwortlichen ist bewusst: Während der Bauarbeiten, mit denen man Ende der Sommerferien fertig sein will, wird den Anwohnern viel abverlangt. Auch die zeitliche Überlagerung mit der Baustelle City-Tunnel vom 27. März bis 11. April und vom 16. Juli bis zum 26. August habe sich nicht vermeiden lassen. Umso wichtiger sei eine gute Information. Ein Bürgertelefon ist ab 29. März unter Telefon 0171 8624191 eingerichtet, über aktuelle Fortschritte will die VGF auf www.vgf-ffm.de im Internet informieren.

Für alle motorisierten Verkehrsteilnehmer gilt, die Eckenheimer Landstraße vom 29. März bis zum 27. August im Abschnitt Eschersheimer Anlage bis zum Oeder Weg weiträumig zu umfahren.