Am vergangenen Sonntag war das Wetter den Imkern wieder einmal hold: Bei strahlendem Sonnenschein und sommerlichen Temperaturen war der Lehrbienenstand bei Roßdorf ein Anziehungspunkt für viele Besucher. Einen kleinen Höhepunkt gab es bereits am Vormittag: Landrat Klaus Peter Schellhaas verlieh Hans-Jürgen König den Landesehrenbrief des Landes Hessen. König ist seit 28 Jahren Mitglied im Bienenzuchtverein, seit 15 Jahren bringt er seine Erfahrung in der Funktion des Zuchtwarts ein. Jungimker können sich mit ihren Fragen an ihn wenden, in Gesprächskreisen führt er neue Mitglieder an die Arbeit mit den Bienen heran. Der Geehrte ist außerdem engagiertes Mitglied der evangelischen Kirche und war 18 Jahre im Kirchenvorstands tätig.
In seiner Ansprache betonte Schellhaas die Wichtigkeit des ehrenamtlichen Engagements in der heutigen Zeit: „Unsere Gesellschaft wäre nicht überlebensfähig ohne den ehrenamtlichen Einsatz vieler Menschen. Um zu viele Dinge können sich Städte oder Kreis nicht ausreichend kümmern – wie zum Beispiel um die Bienen.“ Manfred Maiwald, Vorsitzender des Vereins, freute sich sehr über die Auszeichnung seines Vereinskollegen, der auch Schulklassen und Kindergartengruppen mit viel Herzblut das Leben der Imker und der Bienen näherbrächte. Glückwünsche und Dankesworte überbrachten auch Karlheinz Rück, der Erste Beigeordnete des Gemeindevorstands, und Pfarrer Dr. Axel Erdmann von der evangelischen Gemeinde in Roßdorf.
Für Hans-Jürgen König ist sein Engagement keine Bürde, sondern fester Bestandteil des Alltags. „Ich lebe in einem günstigen Umfeld, mit der Kirche, dem Verein und meiner Familie. Da fallen diese Tätigkeiten nicht schwer. Ich hoffe, dass ich noch lange damit weitermachen kann“, erklärte er.
Nach einem erfrischenden Sektempfang drehte sich beim Tag der offenen Tür wieder alles um den Star des Vereins: die Biene. Bei Führungen durch den Bienengarten und Demonstrationen des Honigschleuderns lernten die Besucher viel über das Leben der Insektengruppe, ihre wichtige Rolle im natürlichen Kreislauf und die Gefahren, die ihr heutzutage etwa durch den massiven Anbau von Monokulturen lauern.
Um dem entgegenzuwirken, haben die Imker eine Blühwiese zwischen den Obstbäumen auf ihrem Gelände angelegt, außerdem ein Feld mit der Pflanze Durchwachsene Silphie.
Sie ist eine Alternative etwa zu Mais und in der Blütezeit Juli bis September ist eine Trachtpflanze für Bienen und andere Insekten. An einem Stand konnten sich die Besucher über die Züchtung der varroaresistenten Biene informieren. Die Varroa-Milbe schwächt die Bienen und sorgt seit einigen Jahren besonders im Herbst und Winter für großes Bienensterben.
Auch für das leibliche Wohl war gesorgt: Saftige Steaks und Würstchen, gekühlte Getränke und Kaffee und Kuchen rundeten das gelungene Gesamtpaket des Tages kulinarisch optimal ab.