Mächtiger Braubottich mit einer stilisierten Figur an der Großostheimer Umgehungsstraße Bier-König Gambrinus auf Brauer-Kreisel

Der neue „Motivkreisel“ an der Großostheimer Umgehungsstraße. Blumen, ein mächtiger Braubottich und der legendäre Bier-König Gambrinus zieren den Kreisverkehr. Foto: p

Großostheim (lahe) – An der Großostheimer Umgehungsstraße ist auf der Verkehrsinsel im Kreisverkehr zur Schaafheimer Straße ein neuer „Motivkreisel“ entstanden, auf dem sich zwei in Großostheim ansässige Betriebe den Autofahrern präsentieren.

Die gärtnerische Gestaltung des Kreisels erfolgte durch den Garten- und Landschaftsbau Kapraun. Im Zentrum erhebt sich ein mächtiger Braubottich mit der stilisierten Figur des Gambrinus, des legendären Bier-Königs. Diese Figur ist über 4,50 Meter hoch, der Bottich misst sechs Meter im Durchmesser. Der Braubottich und der Gambrinus wurden durch die Eder & Heylands Brauerei geschaffen. Der Entwurf stammt von dem Gestalter Nikolaus Löffler, die Figur entstand in der Schlosserei der Brauerei durch Alfred Büttner. Die Arbeiten begannen auf Vorschlag von Bürgermeister Jakob und fanden bei beiden Betrieben sofort Zustimmung, da sie so ihre Verbundenheit mit Großostheim zeigen konnten.

Eine Herausforderung war das Einbringen der Gambrinus-Figur: Der Verkehr auf der Straße durfte nicht lange unterbrochen werden. Deshalb entschied sich die Brauerei zum Einsatz eines Kranwagens, der in einer spektakulären Aktion den Bier-König über die Straße schweben ließ. Bei der Bepflanzung des Kreisels ging es nicht nur um die schöne Gestaltung, sondern zugleich auch um eine robuste, Wind, Wetter und Streusalz ausgesetzte Pflanzenauswahl, die gleichzeitig den Besucher, der nach Großostheim kommt, stilvoll begrüßt.

Gambrinus war, so steht es in den „Annales Bajorum“ von Johannes Aventinus aus dem Jahre 1519, wohl der Sohn des germanischen Königs Marsus. Er habe Isis, die altägyptische Göttin der Fruchtbarkeit, geheiratet. Von dieser habe er das Brauhandwerk gelernt. Er gilt somit als Erfinder der klassischen Braukunst in Europa. Eine andere Quelle erwähnt 1574 den Namen Gambrinus in Antwerpen und zwar als Ableitung des beim römischen Schriftsteller Tacitus erwähnten Stammes der Gambrivii. Tacitus berichtet außerdem auch an anderer Stelle von einem Germanenstamm der Marsi.

Dargestellt ist der Gambrinus auf dem Motivkreisel mit den traditionellen Brauerwerkzeugen, der Schaufel, dem Bierrechen und der Schöpfkelle. In seiner emporgereckten Hand hält er den gefüllten Maßkrug. Die Figur ist gefertigt aus Stahl, der im Laufe der Zeit durch Wind und Wetter Rost ansetzen wird und damit eine edle Patina erhält. Die Konstruktion des Bottichs dagegen ist aus Eichenholz und Edelstahl gefertigt und damit sehr dauerhaft.

Eine andere, zeitgenössische Darstellung des Brauens findet sich übrigens als Wandfresko im Eder-Keller, dem Brauereiausschank der Eder & Heylands Brauerei.