Am Tag der offenen Tür Dieburger Goetheschule präsentiert ihre Schulform

In einer Tanzshow, die in Zusammenarbeit mit der Tanzschule Wehrle erarbeitet wurde, präsentierten die Goetheschüler Tänze aus ganz verschiedenen Kulturen - vom Orient bis Oberbayern. Foto: Dörr

Dieburg (jd) –  Warum ist die Banane krumm? Eine der vielleicht am häufigsten gestellten Fragen der Biologie beantworteten kürzlich die Goetheschüler. Beim Tag der offenen Tür der mehr als 900 Jugendliche zählenden Kooperativen Gesamtschule stellten sich unter anderem den Eltern jener Kinder, die im Sommer die Dieburger Grundschulen verlassen, noch etliche andere Fragen zum weiteren schulischen Werdegang ihres Nachwuchses.

Dem trugen die Regie um Schulleiter Christof Maruschka, das Lehrerkollegium und nicht zuletzt die Schüler selbst auf vielfältige Weise Rechnung. Maruschka informierte in der Aula zusammen mit drei Kollegen zur Mittelstufenschule und zum Gymnasialzweig. Den Weg der Mittelstufenschule geht die Goetheschule seit 2011. Hier besuchen unterschiedlich lernstarke Kinder in der ersten Phase von der fünften bis zur siebten Klasse gemeinsam den Unterricht, haben ab der sechsten Klasse in den Hauptfächern aber auch leistungsdifferenzierten Unterricht. Nach der siebten Klasse werden die Mittelstufenschüler in einen „praxisorientierten Bildungsgang“ und einen „mittleren Bildungsgang“ aufgeteilt. Der „praxisorientierte Bildungsgang“ führt zum Hauptschulabschluss, der „mittlere Bildungsgang“ zum Realschulabschluss.

Daneben steht der Gymnasialzweig, den die Schüler bei entsprechender Qualifikation direkt nach der Grundschule ab der fünften Klasse belegen können. Nicht nur er kann im weiteren Verlauf und nach einem Wechsel auf die Oberstufe – nach der Goetheschule meist auf die Alfred-Delp-Schule oder die Landrat-Gruber-Schule – allerdings zum Abitur führen. Auch gute Realschüler haben Aussichten, ihre klassische schulische Laufbahn nicht schon im Alter von 16 Jahren zu beenden und können im weiteren Verlauf ihrer Schulkarriere noch auf die Oberstufe wechseln.

Schule ohne Rassismus

Die Entwicklung hin zur Einteilung mit sofortigem Gymnasialzweig und daneben der Mittelstufenschule fällt insbesondere im Vergleich mit früheren Einteilungen der Schüler recht markant aus: Einst wechselten die Goetheschüler bereits nach einem halben Jahr in der fünften Klasse in den Fächern Mathematik, Englisch und Deutsch in A-, B- und C-Kurse, blieben nur in Nebenfächern bis zum Ende der sechsten Klasse zusammen. Mit Eintritt in die siebte Klasse wurde damals in Gymnasial-, Real- und Hauptschüler unterschieden.

Viel Programm wurde beim Tag der offenen Tür in Klassenräumen und der Aula geboten. Dort kamen Lieder aus den Charts, eine Tanzshow mit Unterstützung der Tanzschule Wehrle und das Musical „Giant Fynn“ zur Aufführung. „Goethes Weltladen“ verkaufte fair gehandelte Produkte, auch die Ausstellung „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ wurde einer großen Öffentlichkeit präsentiert. Das waren nur wenige der insgesamt 34 vorgestellten Projekte.

Bliebe noch die Frage zu beantworten, weshalb die Banane krumm ist: Weil die Frucht seitlich aus der Staude herauswächst, muss sie sich nach oben krümmen, um sich dem Licht zuzuwenden. Zugleich beantworteten die Schüler, die nicht nur diese Frage bearbeitet hatten, damit auch jene, weshalb Pflanzen in der Regel nach oben wachsen.