Beworben habe sich die Gemeinde fürs Sonderprogramm gleich nach dessen Bekanntwerden, sagt Bürgermeister Carsten Helfmann. Und nachdem der Kreis nun auch noch beschlossen hat, die Kommunen beim Aufrüsten der Elektromobilität zusätzlich zu unterstützen, Eppertshausen die erste Zapfsäule unterm Strich „nur noch 500 Euro“ statt zunächst angepeilter 2500 kostet, überlege man im Gemeindevorstand, unter solchen Konditionen alsbald eine weitere E-Zapfsäule installieren zu lassen.
Eppertshausens erste und bislang einzige öffentlich zugängliche Autoauflade-Steckdose steht am Parkplatz vor der Bürgerhalle an der Waldstraße. Zwei Fahrzeuge gleichzeitig können den E-Saft tanken. Das von Land angestoßene und von der Entega, dem heimischen Energieversorger umgesetzte Projekt mit den 100 Ladesäulen wird vom hessischen Wirtschaftsministerium mit 500 000 Euro gefördert. Aktuell beteiligen sich 36 Kommunen im Einzugsbereich des Stromversorgers mit 48 Säulen. Mit der neuen Zapfanlage in Eppertshausen sind 16 bereits in Betrieb, unter anderem in Münster. Um Eppertshausen herum sind vorgesehen und in Arbeit drei Ladestationen in Dieburg, zwei in Rödermark, drei in Roßdorf, zwei in Reinheim und drei in Groß-Zimmern.
Die Einweihung in Eppertshausen oblag gestern Bürgermeister Helfmann und Andreas Niedermaier vom Vorstand der Entega-AG. „Die Elektromobilität in unserer Region macht große Fortschritte“, sagte der Strom-Mann. Mit Unterstützung des Landes werde sein Arbeitgeber die Zahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte in Hessen um fast 30 Prozent erhöhen. Freilich räumte der Manager ein, 100 Zapfsäulen mit je zwei Anschlüssen seien für Südhessen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. „Der Standort an der Bürgerhalle wurde bewusst gewählt“, sagte Helfmann. Er liege zentral im Ort und in unmittelbarer Nähe der Friedensgemeinde, zweier Schulen, des Rathauses und dem Franz-Gruber-Platz mit seinen Geschäften. Zum Einsatz kommt an der Bürgerhalle eine „AC-Ladesäule“ mit einer Leistung von zweimal 22 kW, an der laut Entega viermal schneller als an einer herkömmlichen Steckdose Strom getankt werden könne. Geladen werden kann dort mit der Entega-Ladekarte oder mit solchen der Roaming-Partner. „Mit der Entega-Karte können Kunden für nur 25 Euro im Monat an 7 500 Ladepunkten in ganz Europa ihre Elektrofahrzeuge aufladen – so oft sie möchten“, heißt es vom Aufsteller.
Und damit auch die Gemeinde ein Zuckerli für die Unterstützung der Elektromobilität bekommt, darf sie eine Woche lang einen elektrisch betriebenen Pkw im Praxisbetrieb testen. Doch da ist man bereits auf den Stromer-Geschmack gekommen: Im aktuellen Haushalt stehen bereits rund 25 000 Euro für die Anschaffung eines Elektro-Transporters. Helfmann sagt: „Wir setzen ein Zeichen für die Elektromobilität, unterstreichen hiermit, diese zukunftsweisende Technologie zu unterstützen.“