Im hell beleuchteten Untergeschoss findet die 24-Jährige die Muse, Bilder ihrer syrischen Heimat auf die Leinwand zu bringen. In Öl malt sie pittoreske Innen- und Hinterhöfe, wie sie sie aus der Zeit vor Ausbruch des Bürgerkriegs im Jahr 2011 in Erinnerung hat. Zu sehen sind Alhouris Werke in der diesjährigen Ausstellung „Kunst in Münster“. Es ist die dritte Schau der jungen Frau, die ihre Werke bereits zweimal in Damaskus präsentiert hat.
„Das Malen kommt aus meinem Inneren“, beschreibt sie ihre Motivation. Alhouris künstlerische Ausdrucksformen sind breit gefächert. Ölgemälde haben es ihr jedoch besonders angetan. Intensive, kräftige Farben charakterisieren ihren Stil, den sie sich im Laufe ihres Kunststudiums zu eigen gemacht hat. Markante Linien und ausgeprägte Muster fallen ins Auge, beispielsweise bei der Darstellung eines Stilllebens, das eine Obstschale mit Trauben, Birnen, Pfirsichen und Feigen zeigt und mit dem sie stilistisch eine Brücke zum europäischen Barock schlägt. Ihre Fertigkeiten gab Alhouri, die vor ihrer Flucht eine Ausbildung zur Erzieherin begonnen hat, im Kunstunterricht an Kinder und Jugendliche weiter. Konnte Alhouri in ihrer Heimat aus Rot, Grün und Gelb ihre Farben mischen, stehen ihr nun über 30 Nuancen zur Verfügung.
In ihrem nächsten Projekt, will sich die junge Künstlerin mit dem Thema „Hoffnung“ beschäftigen, erzählt sie vorfreudig.
„Kunst in Münster“
Bei der Ausstellung „Kunst in Münster“ in der Kulturhalle, Friedrich-Ebert-Straße 73, sind neben Alhouris Werken allerlei Arbeiten regionaler Künstler zu sehen. Vernissage ist am Freitag, 23. September, um 19 Uhr. Besucht werden kann die Schau außerdem am Samstag (24.) von 15 bis 21 Uhr sowie am Sonntag (25.) von 12 bis 18 Uhr. Die Ausstellung ist Teil der Veranstaltungsreihe „Tag der Regionen“, die dieses Jahr unter dem Motto „Unsere Region in der einen Welt - miteinander, nachhaltig, krisenfest“ steht.