Feuerwerk aus Tanz und Gesang Nacht der Musicals begeistert Dieburger Zuhörer

„Put your hand on the hip“ – und alle, alle folgten den temperamentvollen Vorturnern in der Nacht der Musicals.   Foto: Hager

Dieburg (eha) –  Wenn über 1000 Zuschauer in der FH-Aula stehend Hüftgymnastik machen, pfeifen wie die Gassenbuben und lautstark nach Zugabe verlangen, dann ist vermutlich wieder einmal die „Nacht der Musicals“ über Dieburg hereingebrochen.

Bis zum ersehnten Höhepunkt, dem gemeinsam getanzten „Time Warp“ aus der „Rocky Horror Picture Show“, kommt keine Minute Langeweile auf. In einer minutiös getakteten Programmabfolge zünden die Figuren der erfolgreichsten Musicals ein Bühnenfeuerwerk, begleitet von einer brillanten Broadway Dance Company. Ob „Tanz der Vampire“, „Jesus Christ Superstar“, „Phantom der Oper“, „Mamma Mia“, „Cats“ oder „König der Löwen“: die Musical-Show kann etliche der Stars aufbieten, die in den Originalproduktionen auf der Bühne standen. So spielte beispielsweise der Berliner Alexander Kerbst, der in Dieburg einen schrillen „Frank N. Furter“ ebenso brillant verkörpert wie den nuschelnden Udo Lindenberg die Hauptrolle in „Falco Meets Amadeus“. Und den Falco enthielt er dem Dieburger Publikum – umgeben von einer akrobatisch tanzenden Showtruppe – natürlich auch nicht vor. Die grazile Sängerin Maria Anna Rosenberg, eine gebürtige Dänin, bezaubert als weibliche Partnerin in vielen Rollen; ebenso wie die Österreicherin Nadja Plattner, die unter anderem die „Elisabeth“ als aufbegehrende Kaiserin mit dem Solo „Ich gehör’ nur mir“ verkörpert.

Der Franke Johannes Beetz, der auch als einer der „12 Tenöre“ auf Tourneen zu sehen und zu hören ist, mimt in der Musical-Gala unter anderem das geheimnisvolle Phantom, das seine große Liebe in der Pariser Oper gefangen hält. Der klassisch ausgebildete Sänger und Schauspieler ist auch auf Opernbühnen und in Stadttheatern zuhause.

Hüftschwünge im Publikum

Die Kölnerin Julia Zündorf vervollständigt mit ihrer markanten Stimme das Quartett der Gesangssolisten. Ihr gelingt eine melancholische „Evita“ ebenso gut wie die Rockröhre, die Freddie Mercury Songs interpretiert.

Ein ausgeklügeltes Licht- und Soundkonzept unterstützt die zweistündige, rasante Abfolge der Szenen aus über einem Dutzend der erfolgreichsten Musicalproduktionen der Welt. In ausgewählten Solo-, Duett- und Ensemblenummern werden die Evergreens der internationalen Musical-Landschaft eindrucksvoll und stimmgewaltig wiedergegeben. Mit dem Einbau aktueller Produktionen bringt die Musical-Gala, die schon seit vielen Jahren regelmäßig in Dieburg gastiert, ihr Programm auf den neuesten Stand. Da wird mit „Ich war noch niemals in New York“ temperamentvoll an Udo Jürgens erinnert. Und erstmals lässt Rocklegende Udo Lindenberg „Hinterm Horizont“ ganz cool sein Mikro kreisen.

Der Musical-Truppe gelingt es zum Schluss mit Leichtigkeit, beim gesamten Publikum Hüftschwünge auszulösen. Aber weil die Dieburger nach der Gymnastikeinlage immer noch nicht heimgehen wollen, gibt es eine zweite Zugabe. Der Titel ist durchaus symbolisch zu verstehen: „The show must go on...“