Rat und Hilfe beim Sprung in die Selbstständigkeit Tag der Gründung am Campus Dieburg

Geschäftsidee gefunden, Beratung gesucht! Am 11. Tag der Gründung wurde der Dieburger Campus zum Messegelände für Einsteiger in die Selbständigkeit. Foto: Friedrich

Dieburg (ula) – Der Sprung in die Selbstständigkeit will wohl überlegt sein. Allen „Gründern“ gibt unter anderem die Industrie- und Handelskammern (IHK) ein wichtiges Instrument an die Hand: intensive Beratung. 16 407 Interessierte informierten sich 2015 vor ihrer Gründung bei einer hessischen IHK. Ebenfalls im Aufwind: Informationsmessen. Am Campus Dieburg gab es für den Chef in spe am Freitag geballte Informationen. Das Netzwerk Gründungsberatung, ein Zusammenschluss von 30 Institutionen der regionalen Gründungsförderung, initiierte in Dieburg die 11. Gründermesse. Motto des Tags der Gründung: „gründen!wachsen!sichern!“.

Mit 42 Teilnehmern war die Infobörse, die erstmals 2006 in Darmstadt stattfand, diesmal gewachsen. „Der Arbeitsmarkt für qualifizierte Fachleute ist derzeit sehr gut“, analysierte Sebastian Everling, Sprecher des Kompetenznetzes Gründungsberatung die aktuelle Situation. Das zeigen auch die Zahlen der IHK: „Im Vergleich zu 2010 lässt sich ein Rückgang von über 17 000 Gewerbeanmeldungen auf 63 583 Gewerbeanmeldungen im Jahr 2015 beobachten. Gleichzeitig ist auch ein stetiger Rückgang bei den Gewerbeabmeldungen festzustellen. Die Anzahl an Gewerbeabmeldungen verringert sich im Vergleich zum Jahr 2012 um 7 000 auf 63 139. Die geringe Gründerlust lässt sich vor allem auf die gute konjunkturelle Lage zurückführen, die hohe Beschäftigungsquoten zur Folge hat und weniger Gründungen aus der Arbeitslosigkeit entstehen lässt“, heißt es im Gründerreport 2016 der hessischen IHK.

Der Sprung in die Selbstständigkeit konzentriert sich auf den südhessischen Raum (65 Prozent). Enorm gestiegen ist das Interesse an Info-Messen. Auch Tanja Bittner holte sich auf dem Dieburger Campus „Input“. „Ich habe klinische Linguistik studiert“, erklärte sie. Ihr Schwerpunkt ist die neurologische Sprachtherapie, in der sie viele Jahre Berufspraxis vorweisen kann. „Logopäden gibt es ja eine ganze Menge, aber ich arbeite im neurologischen Bereich, zum Beispiel mit Menschen, die nach einem Schlaganfall nicht mehr sprechen können.“ Nun, nachdem die vier Kinder älter sind, sucht sie geeignete Räume für die erste eigene Praxis. Am liebsten in Dieburg. Und zentral. Für alle, die den mutigen Schritt in die Selbstständigkeit wagen, gab Christine Vonderheid-Ebner, die unter anderem im Zentrum Information Beratung Bildung (ZIBB) in Groß-Umstadt Frauen coacht, wertvolle Tipps: „Frauen haben unheimlich Power. Aber sie brauchen einen langen Atem und Energie, die das Ganze trägt. Gründen ist nicht schwer - aber das Durchhalten.“