Vom Jugendclub auf die Kinoleinwand AG aus Fechenheim-Nord dreht Film über Tanzprojekt

Die Hip-Hop-Tänzerinnen des Jugendclubs Fechenheim-Nord und das Prager Team: Im Rahmen eines Tanz-Performance-Projekts in Prag und Krakau entstand ein Spielfilm, der im Mal Seh’n Kino gezeigt wird. Foto: p

Fechenheim (sh) – Der Jugendclub Fechenheim-Nord (Träger: Caritasverband) an der Birsteiner Straße ist bekannt für seinen kreativen Bereich. Mit dem Projekt „Hip-Hop on Tour 2016“ bereiste eine achtköpfige Gruppe der Einrichtung Prag und Krakau, um mit dortigen Gruppen eine Tanz-Performance zu entwickeln. Dabei ist ein Spielfilm entstanden, der im Mal Seh’n-Kino gezeigt wird.

Bereits im Herbst 2015 wurde das Projekt „Hip Hop on Tour 2016“ konzipiert. Die inhaltlichen Schwerpunkte waren schnell klar: Tanz und Schauspiel. „Für das Projekt wurden Kontakte nach Prag und Krakau geknüpft und Geldgeber gesucht. Die vorläufige Arbeitsgruppe einigte sich recht früh auf den thematischen Schwerpunkt mit dem Titel ,Strangeness’ (Fremdartigkeit)“, erklärt Pädagoge und Medienpädagoge des Jugendclubs Uwe Most, der die organisatorische sowie künstlerische Leitung innehatte.

Hip-Hop-Tänzerinnen aus Fechenheim reisen nach Prag und Krakau

Ziel des Projekts war es, über einen internationalen Austausch zwischen drei Nationen eine Kunstaktion mit den Schwerpunkten Tanz, Performance und Schauspiel zu gestalten, die im öffentlichen Raum präsentiert und gefilmt wird. Aus dem Filmmaterial entstand ein 60-minütiger Spielfilm, der ebenfalls den Titel „Strangeness“ trägt. Zur Handlung: Fünf junge Hip-Hop-Tänzerinnen gehen auf Tour nach Prag und Krakau, um im öffentlichen Raum zu tanzen. Sie treffen dort zufällig auf eine andere Tanzgruppe, die von den Eindringlingen aus dem Ausland nicht amüsiert ist. Persönliche Probleme und ein schwerwiegendes Geheimnis einer der fünf Tänzerinnen kommen zum Vorschein.

Bevor es für die AG des Jugendclubs nach Prag ging, standen zunächst Workshops in Sachen Schauspiel- und Tanztraining an. Dabei entwickelten die Jugendlichen auch Ideen weiter, sowohl für die tänzerischen Passagen als auch für das Spielfilmkonzept. Ende Juli vergangenen Jahres ging es dann nach Prag und im August nach Krakau. Insgesamt fanden sich 18 junge Frauen aus drei Ländern zusammen, die an dem Gemeinschaftsprojekt arbeiteten. Kommuniziert wurde in vier Sprachen, wobei Englisch die Verkehrssprache war. „Ganz wichtig war aber die Kommunikation in der Sprache des Tanzes und des Schauspiels. Eine besondere Erfahrung für alle Beteiligten“, sagt der Pädagoge.

Gruppen mussten kulturelle Unterschiede aufnehmen und anerkennen

Die Gruppen mussten sich erst einmal aufeinander einstimmen. „Da galt es, Sprachbarrieren zu überbrücken, Missverständnisse auszuräumen und die kulturellen Unterschiede aufzunehmen und anzuerkennen“, blickt Most zurück. Zum Beispiel sei der Rhythmus der Krakauer Gruppe gewöhnungsbedürftig gewesen, die statt eines kurzen Imbisses zum Mittag ein komplettes Mittagessen einnahmen, das bis zu drei Stunden Zeit in Anspruch nahm. Auch sei manches Gruppenmitglied aus Prag mit der Thematik des Projekts nicht einverstanden gewesen, weil es ihnen zu politisch erschien. „Die Stimmung schwankte zwischen Begeisterung und Ablehnung, aber am Ende überwog die Begeisterung an der Aktion“, sagt der Projektleiter.

Film „Strangeness“ wird im Mal Seh'n Kino in Frankfurt gezeigt

Die zwei Wochen seien eine intensive, abenteuerliche und ereignisreiche Zeit gewesen. „Die Beteiligten haben nach ein paar Anlaufschwierigkeiten so viel Spaß gehabt, dass insgesamt zehn Teilnehmer aus Prag und Krakau zur Kinopremiere nach Frankfurt kommen wollen“, freut sich der Medienpädagoge.

Das Mal Seh’n Kino in der Adlerflychtstraße 6 im Frankfurter Nordend, zeigt die Premiere des Films „Strangeness“ am Freitag, 11. März, um 14 Uhr.