Auch starke Männer fürchten den Zahnarzt Ausstellung im Atelier von Katharina Spandole

Die Künstler Maya Rankl, Diana Catherine Eger, Karina Spandole, Katharina Spandole, Tomasz Brzezinski und Jan-Malte Strijek (von links) haben sich mit starken Männern und ihren Schwächen auseinandergesetzt. Foto: sh

Fechenheim (sh) – „Starke Männer und ihre Schwächen“ lautete das Thema, mit dem sich insgesamt sechs Künstler auseinander gesetzt haben. Ihre Interpretationen sind noch bis Donnerstag, 5. Oktober, im Atelier von Katharina Spandole in der Gründenseestraße 19 (Ecke Lachnerstraße) zu sehen.

Die Schwächen der starken Männer sind Frauen, Drogen und Macht beziehungsweise Ruhm – so könnte das Fazit der Ausstellung lauten. Atelier-Inhaberin Katharina Spandole hat selbst auch Bilder zum Thema ausgestellt – zum Beispiel eindrucksvolle Portraits von John F. Kennedy und James Dean –, aber auch ein Gemälde vom ersten Menschen ist dabei. „Adam wird häufig mit Feigenblatt und Apfel unter einem Baum dargestellt. Ich hingegen habe ihn gemalt, nachdem er vom Baum der Erkenntnis gegessen hat. Die Augen sind weit geöffnet, er hat soeben erkannt, was er getan hat. Diesen Moment habe ich festgehalten“, erklärt Spandole.

Diana Catherine Eger hat Collagen zusammengestellt, bei denen teilweise Aluplatten zum Einsatz kamen, wodurch ihre Bilder je nach Lichteinfall jedes Mal anders wirken. Auf einem ihrer Werke ist Gunter Sachs zu sehen, den sie als „letzten Gentleman“ bezeichnet. Eine seiner Schwächen sei Brigitte Bardot gewesen, sagt Egeer. Auch von „BB“ hängen Collagen im Atelier, ebenso von Sean Connery in der Rolle des James Bond, der auch eine Schwäche für Frauen hatte.

Darth Vader behält beim Zahnarzt lieber die Maske auf

Mit einem Augenzwinkern ist Tomasz Brzezinski, der bereits zum zweiten Mal bei Katharina Spandole ausstellt, an das Thema rangegangen. Auf einem seiner Bilder ist die Star Wars-Figur Darth Vader zu sehen, der sich auf dem Zahnarztstuhl weigert, seine Gesichtsmaske abzunehmen. „Auch starke Männer haben Angst vorm Zahnarzt“, erklärt Brzezinski.

Drei kraftvolle Tusche-Zeichnungen hat Katharina Spandoles Tochter Karina Spandole zur Ausstellung beigesteuert. Darunter eine Frau, die mit gepiercter Zunge am Lauf eines Revolvers leckt. „Die Schwächen der Männer sind Frauen, die ihnen nicht guttun. Außerdem verwechseln Männer oft Liebe mit Sex“, sagt sie mit Blick auf ihr Bild, das einen Geschlechtsakt zeigt.

Maya Rankl zeigt, dass Männer auch verletzlich sind

Maya Rankl malt erst seit April und hat gleich vier Gemälde in der Ausstellung am Start. Eines davon zeigt ein zerbrochenes Ei. „Zerbrechliche Schale, weicher Kern – das zeigt die Verletzlichkeit“, erläutert Rankl und ergänzt, dass sie die Interpretationen ihrer Bilder am liebsten dem Betrachter überlässt. Eines der Bilder von Jan-Malte Strijek zeigt einen Männerkörper und Regenbogenfarben. „Die Schwäche der Männer liegt oft darin, dass sie Schwäche nicht zulassen. Dabei können die vermeintlichen Schwächen, wie Leidenschaften und Träume, auch Stärken sein“, erklärt der Künstler.

Die Ausstellung ist montags bis samstags von 16 bis 20 Uhr geöffnet. Die abschließende Finissage findet am Donnerstag, 5. Oktober, statt und beginnt um 18 Uhr.