Heimatgeschichten, die nachdenklich stimmen Autor Pete Smith liest in der Heinrich-Kraft-Schule

Autor Pete Smith faszinierte die Heinrich-Kraft-Schüler mit seiner Lesung aus dem Buch „Mein Freund Jeremias“. Foto: p

Fechenheim (red) – Zum ersten Mal besuchte der Frankfurter Autor Pete Smith die Heinrich-Kraft-Schule in Fechenheim. Smith schreibt Kinder- und Jugendbücher, deren Handlungen in Frankfurt spielen. 2012 erhielt er den vom hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst sowie der Wirtschafts- und Infrastrukturbank vergebenen Robert-Gernhardt-Preis.

„Mein Freund Jeremias“ lautet der Titel des Buches, das Pete Smith den Schülern der fünften Klassen vorstellte. Es handelt von der Geschichte, wie aus dem Schüler Jan und dem Obdachlosen Jeremias Freunde wurden. Es erzählt aber auch, wie Jeremias obdachlos wurde: aus Trauer über den Tod seiner Frau begann er zu trinken, so verlor er letztlich alles.

Kinder interessierten sich für Pete Smiths Beweggründe, Autor zu werden

Die ruhige und zugewandte Art des Autors ließ die 60 Schüler wie gebannt zuhören, und nach dem Vorlesen der ersten drei Kapitel entwickelte sich eine lebhafte Diskussion. Die Kinder zeigten sich nicht nur am Inhalt des Buches interessiert, sondern auch an den Hintergründen, die Pete Smith dazu führten, überhaupt Bücher zu schreiben.

Sie erfuhren, dass viele Themen in seinen Büchern dem Leben entliehen sind, dass Smith schon immer schreiben wollte und als Zehnjähriger seine ersten Geschichten in einer regionalen Zeitung veröffentlichte. Dabei habe er festgestellt, dass man mit Schreiben neben dem Spaß am Geschichtenerzählen auch noch Geld verdienen kann.

Später habe er gemerkt, dass man davon allerdings nicht reich werden kann, sondern etwas dazu verdienen muss. Und so arbeitet Pete Smith nebenbei als Journalist, doch das Bücherschreiben, sowohl für Kinder und Jugendliche als auch für Erwachsene, bleibt auch nach 25 Jahren des Schriftstellerdaseins und 16 Veröffentlichungen seine Leidenschaft.

Schüler für die Schicksale Obdachloser sensibilisiert

Die Mädchen und Jungen waren begeistert, einen echten Schriftsteller so hautnah erlebt zu haben. Im Anschluss an die Lesung und die Diskussion ergatterten die Schüler noch Autogramme von dem Autoren.

Nach dem Vorleseabend an der Heinrich-Kraft-Schule (der Fechenheimer Anzeiger berichtete) war die Autorenlesung mit Pete Smith ein weiterer Höhepunkt für die Fünftklässler, die momentan lernen, wie Bücher erschlossen und vorgestellt werden können. Neben den Lerninhalten wird so der Spaß am Lesen gesteigert.

Darüber hinaus passte das Buch „Mein Freund Jeremias“ auch thematisch gut ins Konzept. Am Folgetag nahmen die Schüler der fünften Klassen nämlich an einer Stadtführung der besonders eindrücklichen Art teil: ein ehemaliger Obdachloser zeigte ihnen die Orte, an denen er früher lebte. „Das, was er uns zu jedem Ort erzählte, war wirklich hart. Er und viele andere Obdachlose tun mir leid“, fasste eine Schülerin ihre Eindrücke zusammen.