Zehntklässler diskutieren mit Politikerin Bernadette Weyland besucht Konrad-Haenisch-Schule

Schüler der Konrad-Haenisch-Schule hatten OB-Kandidatin Bernadette Weyland (mittig sitzend) zum Interview eingeladen. Beide Seiten waren beeindruckt voneinander. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Die Oberbürgermeisterkandidatin Bernadette Weyland (CDU) war beeindruckt: Schüler der Jahrgangsstufe zehn der Konrad-Haenisch-Schule hatten die Politikerin eingeladen, um mit ihr über Demokratie zu sprechen. Wie gut die Mädchen und Jungen vorbereitet waren und wie aufmerksam sie das Interview verfolgten, das Mitschüler Attila Ösel souverän führte, übertraf die Erwartungen der Christdemokratin.

Mit diesem Gesprächstermin würden die Schüler ein Zeichen gegen Politikverdrossenheit setzen, lobte Weyland. Entstanden war die Idee, die OB-Kandidatin zu interviewen, im Französischkurs der zehnten Klassen, geleitet von Konrektor Claudius Swietek, wie Schulleiterin Birgid Frenkel-Brandt in ihrer Begrüßungsansprache ausführte. Die Schüler hatten die Fragen für das Interview ausgearbeitet und das Treffen tatkräftig mitorganisiert. Mit dem Projekt wird sich die Schule zudem an der Ausschreibung für den neuen Schulpreis „Schule lebt Demokratie“ beteiligen.

Weyland erzählt den Haenischschülern viel Persönliches

Der Besuch der OB-Kandidatin an der Konrad-Haenisch-Schule bewegte nicht nur Weyland selbst, auch die Schüler fassten schnell Vertrauen zu der Berufspolitikerin, die auf die Frage nach ihrem Werdegang sehr viel Persönliches berichtete. Beispielsweise, dass sie aus einer Großfamilie stamme, das älteste von acht Kindern sei und alle Geschwister im Lebensmittelgeschäft der Eltern mit anpacken mussten. Da war eventuelles Eis zwischen den Schülern und ihrem prominenten Gast schnell gebrochen. Weyland erklärte den Haenischschülern, dass sie mit ihrem Mann in den USA gelebt habe und als sie wieder zurück nach Frankfurt kam, anfing, sich für Politik zu begeistern. „Mich interessieren Veränderungen“, sagte sie und erzählte von ihrem Wirken im Ortsbeirat und der Stadtverordnetenversammlung bis hin zu ihrer Tätigkeit als Staatssekretärin im hessischen Ministerium der Finanzen.

Schüler der Konrad-Haenisch-Schule sind neugierig auf Weylands Hauptthemen

Natürlich waren die Schüler auch neugierig darauf, was Weylands Hauptthemen seien, die sie angehen werde, wenn sie zur neuen Oberbürgermeisterin gewählt würde. Als wichtige Angelegenheiten nannte sie Sicherheit, Ordnung und Sauberkeit sowie Verkehr und Bildung. „Die Frankfurter Schulen brauchen dringend eine Aufwertung“, erklärte Weyland. Sie besuche derzeit zahlreiche Schulen uns sei teilweise erschüttert über den schlechten Zustand der Einrichtungen.

Weyland erklärt den Haenischschülern, was Demokratie für sie bedeutet

Die Mädchen und Jungen waren zudem interessiert daran, zu erfahren, was Demokratie für die OB-Kandidatin bedeute. „Demokratie ist politische Teilhabe für alle und meiner Ansicht nach die beste Staatsform. Aber Demokratie wird nicht vererbt, jede Generation muss sie sich neu erkämpfen“, sagte sie den Schülern und führte aus, dass Meinungsfreiheit ein wichtiger Baustein sei und wo diese eingeschränkt werde, etwas mit der Demokratie nicht stimme. Ihr bereite es Sorgen, dass die Demokratie von Machthabern wie Donald Trump, Wladimir Putin und Recep Tayyip Erdogan bedroht werde. Deren Verhalten mache allen Angst und zeige, wie wichtig es sei, aufgeklärt zu sein und darüber zu reden. Auf die Frage, ob man Demokratie in anderen Ländern mit Waffengewalt durchsetzen sollte, entgegnete Weyland ein entschiedenes Nein, denn: „Dann lebt man nicht das, was man selbst fordert“, stellte sie klar.

Die Haenischschüler waren außerdem neugierig, zu erfahren, was die Politikerin denn machen werde, wenn es mit der Wahl zur Frankfurter Oberbürgermeisterin nicht klappt. „Dann habe ich wieder Zeit für mich und möchte wieder einen Hund haben. Ein Leben ohne Hund ist schwierig“, sagte Weyland und viele Schüler nickten zustimmend.