Sorgenkind Nummer eins: Zebrastreifen zum Kaufland BI Fechenheim-Nord nimmt sich der Probleme an

Josef Funk auf dem Zebrastreifen zum Kaufland: Dort kann man den Verkehr nur schlecht einsehen, weil an einem Parkstreifen abgestellte Autos die Sicht versperren. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Die Bewohner von Fechenheim-Nord, die sich über diverse Missstände in ihrem Stadtteil ärgern, haben seit Frühjahr Ansprechpartner vor Ort, die sich ihrer Probleme annehmen. Die Bürgerinitiative (BI) Fechenheim-Nord versucht, Lösungen zu finden. Einen großen Stellenwert nehmen dabei Verkehrsthemen ein.

Josef Funk, Andera Zilcher, Monika Wilke und Norbert Meissner sind der Kern der BI, die sich kürzlich gemeinsam mit den Quartiersmanagerinnen Nora David und Leonore Vogt sowie dem Schutzmann vor Ort Jürgen Gries den Bewohnern von Fechenheim-Nord vorgestellt hat. „Wir waren von dem großen Zuspruch überrascht“, berichtet Josef Funk. Da den Anwohnern vor allem Verkehrsthemen auf den Nägeln brennen, wird es am 29. November eine weitere Veranstaltung der BI geben, bei der es ausschließlich um diesen Aspekt gehen wird.

Geparkte Autos erschweren die Sicht am Zebrastreifen zum Kaufland

Sorgenkind Nummer eins ist der Fußgängerüberweg an der Wächtersbacher Straße, der zum Kaufland führt. „Für die Anwohner ist der Zebrastreifen eigentlich ideal, aber der Parkstreifen auf der dem Kaufland gegenüber liegenden Straßenseite ist ungünstig“, erklärt Funk. Wer als Fußgänger in Richtung Kaufland die Straßenseite wechseln möchte, muss den Zebrastreifen erst betreten und sich weit vorbeugen, um eventuell herannahende Autos sehen zu können. Die Autofahrer, die auf der Wächtersbacher Straße in Richtung Riederwald fahren, haben aufgrund der auf dem Parkstreifen abgestellten Autos ebenfalls Probleme, die Fußgänger rechtzeitig zu sehen. „Vor allem ältere Menschen mit Rollator und kleine Kinder sind gefährdet“, warnt Funk.

Doch die BI belässt es nicht alleine beim Aufzeigen von Problemen. Sie liefert gleich Lösungsvorschläge mit. „Man könnte den Parkstreifen um rund sechs Parkplätze reduzieren, damit alle Verkehrsteilnehmer die Stelle besser einsehen können“, sagt Funk. Eine andere Möglichkeit wäre eine spezielle Aufpflasterung aus Rauasphalt. Der andere Untergrund soll beim Darüberfahren ein Geräusch im Auto erzeugen, sodass der Fahrer aufmerksam wird. Für den Abschnitt um den Zebrastreifen Tempo 30 auszuweisen wäre ebenfalls denkbar, ebenso eine Ampelanlage, zählt Funk weitere Lösungen auf.

Bei Veranstaltungen der „Klassikstadt“ werden die Straßen zugeparkt

Viele Anwohner sind außerdem von Veranstaltungen der „Klassikstadt“ genervt, bei denen die Besucher die Straßen zuparken. Besonders betroffen seien die Langenselbolder und die Salmünsterer Straße, sagt Funk. „Eine mögliche Lösung wäre, die Wächtersbacher Straße zwischen Cassellastraße und Kaufland zu sperren und an dieser Stelle mittels Pförtner nur noch den Busverkehr und Anwohner durchzulassen. So würden alle Besucher der Klassikstadt über die Orber Straße fahren – und da wollen sie ja letztlich auch hin“, sagt Funk.

Ampel in der Nähe der Kita St. Hildegard wird oft übersehen

Ein weiterer heikler Punkt ist nach Ansicht der BI die Ampelschaltung an der Kreuzung Wächtersbacher/Cassellastraße, in der Nähe der Kita St. Hildegard. Bekommt der motorisierte Verkehr auf der Wächtersbacher Straße Grün, haben auch die Fußgänger, welche die Cassellastraße überqueren grünes Licht. „Abbieger, die Richtung Riederwald unterwegs sind und links in die Cassellastraße einbiegen, übersehen oft die Ampel. Ein orange-farbenes Blinklicht würde an dieser Stelle helfen, auf die kreuzenden Fußgänger aufmerksam zu machen“, schlägt Funk vor.

Zudem sei auch der Pendlerverkehr, der sich morgens durch die Birsteiner Straße wälze, ein Problem, so Funk. Zumal sich laut einer Verkehrszählung 30 Prozent der Autofahrer nicht an die Tempo 30-Vorgabe halten. Abhilfe könnte da eine neue Einbahnstraßenregelung schaffen, durch welche der Verkehr auf die Wächtersbacher Straße geleitet würde.

Auch der Wendehammer Lauterbacher/Ecke Birsteiner Straße ist ein Problemkind

Probleme gebe es außerdem häufig im Wendehammer an der Lauterbacher/Ecke Birsteiner Straße. Falschparker verhindern dort, dass größere Fahrzeuge wenden können. „Die kleinen Halteverbotsschilder werden nicht wahrgenommen. Eine auf den Asphalt aufgetragene schraffierte Fläche würde die Autofahrer eher vom Falschparken abhalten“, mutmaßt Funk.

Seit sich die BI sich im Fechenheimer Norden der Belange der Anwohner annimmt, wurden auch schon Erfolge erzielt. So konnte die BI beispielsweise auf dem kurzen Dienstweg in Kooperation mit dem Grünflächenamt bewirken, dass illegale Zufahrten in den Fechenheimer Wald für Autofahrer gesperrt wurden.

Am 29. November wird die BI Fechenheim-Nord Verkehrsprobleme im Stadtteil aufzeigen und ihre Lösungsvorschläge präsentieren. Die Anwohner sind aufgefordert, ihre Ideen einzubringen. Veranstaltungsort ist die Glaubenskirche, Fuldaer Straße 20. Die Uhrzeit wird noch bekannt gegeben.