Für die Capoeiristas, die ihr sportliches Zuhause bei der TSG Fechenheim haben, war es eine ereignisreiche und energiegeladene Zeit. Eine Kostprobe ihres Könnens präsentierten sie auf dem Linneplatz und beeindruckten die Zuschauer, die von der rhythmischen Musik, die beim Capoeira dazugehört, angelockt wurden.
Oft wird Capoeira als Mischung aus Kampfsport und Tanz beschrieben – aber es ist sehr viel mehr, wie Philip Moco Ferreira erläutert, der die Gruppe in Fechenheim trainiert: „Capoeira vereint viele Künste. Musik, Sprache und Folklore, Akrobatik, aber natürlich auch Angriff und Verteidigung. Capoeira sorgt mitunter für den Erhalt der brasilianischen Kultur.“ Zum Capoeira-Training gehört neben dem Schulen der Bewegungsabläufe auch das Erlernen der Musikinstrumente, zum Beispiel das Spielen der Berimbau: Der Spieler kann mit dem Bogen, an dessen Ende sich ein runder Resonanzkörper befindet, verschiedene Tonhöhen erzeugen, indem er die gespannte Saite mit einem Holzstock anschlägt. Dazu erklingt eine Rassel, die Caxixi, und Trommler geben den Rhythmus an, den die restlichen Teilnehmer, die um die agierenden Capoeiristas in einer Roda (Kreis) stehen, mitklatschen. Die Energie ist bei so einem Event nahezu greifbar.
Krönender Abschluss des Festivals war die feierliche Übergabe der farbigen Kordeln, die den Grad des Trägers kennzeichnen. Zahlreiche junge Capoeiristas erhielten voller Stolz ihre erste Kordel bei der so genannten Batizado (Taufe).
Die Capoeira-Trainingszeiten bei der TSG Fechenheim, Pfortenstraße 55, sind montags von 18.15 bis 19.15 Uhr (Kinder) sowie dienstags und donnerstags von 19.30 bis 20.30 Uhr (Jugendliche und Erwachsene).