Seit zwölf Jahren leitet Doris Blümel die Gruppe „Aktiv-bis-100“ der TSG Fechenheim Dehnung, Standfestigkeit und Balance

„Aktiv bis 100“: Doris Blümel (Mitte, mit Ring und Hantel) und ihre Gruppe. Bild: Faure

Fechenheim (jf) – „Wir strecken die Arme ganz nach oben, wer kann, stellt sich auf die Zehenspitzen.“ Doris Blümel übt an diesem Montagmorgen mit zehn älteren Damen und einem Herrn. In der barrierefreien, hellen Halle der TSG Fechenheim gibt es viel Platz, der Stuhlkreis der Gruppe „Aktiv-bis-100“ nimmt kaum ein Drittel des großen Raumes ein. In der Mitte des Kreises liegen Bälle, Schwimmnudeln, Schwingstäbe, Pilatesringe und Kurzhanteln.

Die Übungsstunde an diesem Tag ist ein bisschen kürzer, denn anschließend wird gefeiert, eine lange Tafel am anderen Ende der Halle ist schon vorbereitet. „Es ist etwas nachzuholen, denn eigentlich wurde die Gruppe ‚Aktiv-bis-100’ schon 2011 ins Leben gerufen“, erklärt Dieter Haupt, Vorsitzender des Vereins. „Wegen Corona mussten wir die Würdigung des zehnjährigen Bestehens verschieben.“

Jetzt aber wird gefeiert. Dazu sind auch Helen Rabe-Weber, Vorsitzende des Turngaus Frankfurt und Netzwerkkoordinatorin, sowie Magdalene Grana, Seniorenbeauftragte der Stadt Frankfurt, gekommen. Anwesend sind auch Gudrun Werner, die Doris Blümel bis vor Kurzem vertrat, und Elvira Haupt, ebenfalls eine Vertreterin, sowie weitere Vorstandsmitglieder.

Dieter Haupt geht kurz auf das sportliche Leben von Doris Blümel ein, die seit 1950 dem Verein angehört. Damals war sie vier Jahre alt und hatte Spaß am Kinderturnen. Später interessierte sie sich für Gymnastik und Tanzsport. „Leider haben wir heute nur noch eine Line Dance Abteilung“, bemerkt der Vorsitzende des mehr als 600 Mitglieder starken Vereins mit sieben Abteilungen und weiteren Untergruppen.

Eine dieser Gruppen ist eben „Aktiv-bis-100“. Dieter Schönwies von der TSG engagierte sich stark für den Aufbau dieses Angebotes. Doris Blümel war sofort bereit, mitzumachen. „Es gab sogar zwei Gruppen in Fechenheim, eine weitere im Seniorenheim Am Roten Graben“, erzählt Doris Blümel. Dann kam Corona, die Gruppe fiel 2021 auseinander, außerdem gibt es keine Räumlichkeiten mehr. Blümel bedauert das, würde gerne noch weitere Ältere in Bewegung bringen. Jeden Montag stellt sie für ihre Gruppe andere Übungen zusammen, es geht um Kräftigung, Dehnung, Standfestigkeit, Balance.

2011 gehörte die TSG zu den ersten vier Vereinen in Frankfurt, die Sport für Hochbetagte anboten. Inzwischen gibt es dieses Modell in 24 Vereinen.

„Wir wollten damit ältere Menschen motivieren, sich zu bewegen. Bis 2013 gab es Bundesmittel, danach sprangen die Ämter ein, der Turngau übernahm die Trägerschaft“, erläutert Helen Rabe-Weber. Sie würdigte das Engagement von Doris Blümel: „Doris war immer ansprechbar, kümmerte sich über ihren Verein hinaus um dieses Angebot.“

Eigentlich gehören 17 Teilnehmer im Alter zwischen Mitte 60 und 90 Jahren zur „Aktiv-bis-100“-Gruppe der TSG. „Aber einige sind krank, wir hoffen sehr, dass es ihnen bald wieder besser geht“, sagt die Übungsleiterin. Sie bedankt sich für die netten Worte bei Dieter Haupt, Helen Rabe-Weber und Magdalene Grana. Auch ihre Gruppe gratuliert zum Geburtstag. Blümel freut sich: „Ihr seid so toll!“

Die Montagmorgensportstunde zieht sich etwas, schließlich muss die Feier würdig begangen werden. Doch diese Gruppe ist nicht die einzige Übungsstunde für Doris Blümlein. Am Montagabend leitet sie noch eine Gymnastikgruppe für Ältere, dienstags und freitags belegt sie selbst Kurse bei der TSG. Aktiv bis 100? Für Doris Blümel bestimmt keine Frage.

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