Secondhand-Boutique „Samt & Sonders“ in Fechenheim eröffnet Einkaufen und sich wohlfühlen

Heike Steiper und Fernando Marin Vargas sind bei „Samt & Sonders“ im Verkauf tätig.

Fechenheim (sh) – Die ersten Interessierten klopften schon vor der Eröffnung an die Scheibe. Als sie mitbekamen, dass in den ehemaligen Räumen der Bäckerei Schaan, Alt-Fechenheim 77, gewerkelt wurde, war die Neugier geweckt. Nun hat die Secondhand-Boutique „Samt & Sonders“ der Diakonie Frankfurt und Offenbach aufgemacht. Geboten wird Mode für Frauen, Männer und Kinder, aber auch kleine Möbelstücke, Haushaltswaren und Schmuck gibt es. Alle Waren sind aus zweiter Hand und von Mitbürgern gespendet.

Auffällig sind die Preisschilder: Auf diesen sind zwei unterschiedliche Beträge zu sehen. „Jeder kann hier einkaufen, aber Frankfurt-Pass-Inhaber zahlen den günstigeren Preis“, erklärt Verena Schlossarek, die sowohl „Samt & Sonders“ in Fechenheim als auch das Sozialkaufhaus „Familien-Markt“ in Bergen-Enkheim leitet.

Durch die ansprechende Innenausstattung und Raumaufteilung sowie die Anordnung der Regale und Kleiderständer fühlen sich die Kunden in dem 60 Quadratmeter großen Verkaufsraum rundum wohl und können sogar auf einem großen roten Sofa Platz nehmen. Der neue Laden soll nämlich auch ein Ort der Begegnung werden, denn: „Der Mensch lebt nicht vom Brot allein“, formulierte es Diakoniepfarrer Markus Eisele, Theologischer Geschäftsführer des Evangelischen Regionalverbands, mit Blick auf die Vergangenheit der Geschäftsräume. Der Verkauf gespendeter Waren ist ganz im Sinne des Nachhaltigkeitsgedanken, zudem werden Arbeitsplätze geschaffen, wie Eisele weiter ausführte. So seien die beiden im Verkauf Tätigen über das Teilhabechancengesetz für ehemals langzeiterwerbslose Menschen angestellt, außerdem würden auch Sachen aus der Modekreativwerkstatt verkauft – eine soziale Einrichtung des Diakonischen Werks für langzeitarbeitslose Frauen. Die Werkstatt ist der ersten „Samt & Sonders“-Boutique im Frankfurter Nordend angeschlossen, die dort mit großem Erfolg läuft. Eisele dankte an dieser Stelle dem Jobcenter für die gute Kooperation. Zudem lobte Robert Brendel, Geschäftsführer „Diakonie und Seelsorge“ der Diakonie Frankfurt und Offenbach, die Zusammenarbeit mit Fechenheims Quartiersmanagerin Leonore Vogt und dabei im Besonderen ihre beispielhafte Vernetzung im Stadtteil, die maßgeblich zum Gelingen der gesamten Unternehmung beigetragen hat.

„Samt & Sonders“ ist dienstags, mittwochs und freitags von zehn bis 16 Uhr geöffnet, donnerstags von zehn bis 18 Uhr und samstags von zehn bis 15 Uhr. Zu diesen Zeiten werden auch Spenden entgegengenommen, beispielsweise gut erhaltene Kleidung, Schuhe, Taschen, Porzellan, kleine Möbel, Schmuck, Spiele und Sportsachen. Größere Spenden nimmt der Familien-Markt in Enkheim, Röntgenstraße 10, entgegen. Unter diakonie-frankfurt-offenbach.de finden Interessierte weiterführende Informationen.