Ausgereiftes Konzept überzeugt das Gremium „Essbares Fechenheim“ stellt sein Projekt vor

Mitglieder der Pflanzgruppe „Essbares Fechenheim“: Initiatorin Betül Gök (Mitte) will Fechenheim grüner machen. Foto: sh

Fechenheim (sh) – In Fechenheim sollen im kommenden Jahr Kräuter und Gemüsesorten in Hochbeeten wachsen, die von jedermann geerntet werden dürfen. „Essbares Fechenheim“ lautet der Name des Projekts, das Betül Gök im Sommer ins Leben gerufen hat. Unterstützt wird die Initiative vom Quartiersmanagement Fechenheim, vom Grünflächenamt der Stadt Frankfurt und auch die Mitglieder des Ortsbeirats elf, wo sich das Team kürzlich vorstellte, waren von der Idee begeistert.

Die Studentin Betül Gök war schon früh mit ihrem Anliegen an das Quartiersmanagement herangetreten, „Urban Gardening“ („Gärtnern in der Stadt“) in Fechenheim umzusetzen. Die Quartiersmanagerinnen Leonore Vogt und Nora David sicherten gleich ihre Unterstützung zu, denn das Projekt verspreche, auch nach der Zeit des Quartiersmanagements weiterzulaufen. Rund 14 engagierte Mitstreiter konnte Betül Gök für „Essbares Fechenheim“ gewinnen. Bei regelmäßigen Treffen wurde geplant und konzipiert, es wurden Kontakte zum Grünflächenamt hergestellt und zu anderen Initiativen, die bereits Erfahrungen im „Urban Gardening“ gemacht haben.

An drei Standorten in Fechenheim will die Pflanzgruppe tätig werden

In der jüngsten Ortsbeiratssitzung in Fechenheim stellten Betül Gök und Leonore Vogt ein ausgereiftes Konzept vor, das alle Anwesenden überzeugte. Die Gruppe hatte drei Standorte für Hochbeete in Fechenheim ausgewählt: So sollen am Spielplatz an der Konstanzer Straße (in der Nähe des Fußballfelds) auf einer Fläche von rund 40 Quadratmetern Hochbeete entstehen, denkbar sei dort außerdem eine kleine Wildwiese für Bienen. Um die Bewässerung und Pflege der Beete wird sich die Pflanzgruppe kümmern. „Es gibt in der Nähe ein Toilettenhäuschen, für das wir den Schlüssel bekommen, darüber hinaus kann eine Regentonne genutzt werden“, erklärte Betül Gök. Der Bau der Hochbeete soll im Januar beginnen.

Vorhandene Pflanzkübel am Mainbörnchen werden ausgewechselt

Zwei weitere Hochbeete wird es an der Straße Am Mainbörnchen geben. Dort stehen bereits zwei Pflanzkübel, die das Grünflächenamt austauschen wird. Auch dort wird die Gruppe die Beete pflegen und die Pflanzen wässern. Selbstverständlich seien die Anwohner eingeladen, mitzumachen, sagte die Initiatorin. Eine weitere Idee für „Essbares Fechenheim“ ist, die Rosenbögen am Mainufer (Leinpfad) von leckeren Weintrauben umranken zu lassen. Ein wesentlicher Punkt war der Initiative, dass die Beete nicht eingezäunt werden, sondern, dass jeder davon ernten darf. „So lernen Kinder zum Beispiel, dass es Tomaten nicht das ganze Jahr über gibt“, erläuterte Gök. Die Gruppe möchte außerdem Workshops anbieten, beispielsweise zum Thema Kräuterkunde.

Grünflächenamt Frankfurt finanziert Pflanzkübel und Erde

„Es gibt viele ,Urban Gardening‘-Projekte in Frankfurt. Für Fechenheim wäre es ein Plus, wenn der Stadtteil mit dabei wäre“, sagte Simone Jacob vom Grünflächenamt. Wie Jacob weiter ausführte, seien die meisten Frankfurter „Urban Gardening“-Projekte öffentlich, jenes am Danziger Platz (Ostbahnhof) stelle da mit seinem Bretterzaun eine Ausnahme dar. Vandalismus gebe es bei den stadtweiten Projekten nur selten. Das Grünflächenamt wird bei „Essbares Fechenheim“ die Finanzierung von Pflanzkübeln und Erde übernehmen, das Quartiersmanagement will die Gartengeräte beisteuern.

Lob vom Ortsbeirat für das ausgereifte Konzept

Ortsbeiratsmitglied Stefan Klee (Die Linke) lobte das Projekt und vor allem das gut durchdachte Konzept. „Wir haben ja an den öffentlichen Bücherschränken gesehen, dass so etwas funktioniert“, sagte Klee. Darüber hinaus befürworte er, dass Kinder auf diese Weise erleben könnten, dass es Gemüse nicht nur im Supermarkt gibt. Ortsvorsteher Werner Skrypalle (SPD) pflichtete den lobenden Worten seines Vorredners bei.

Wer Lust hat, bei der Gruppe mitzuwirken (Vorkenntnisse im Gärtnern sind nicht erforderlich), der kann sich an das Nachbarschaftsbüro, Leo-Gans-Straße 48, Telefon 069 24751496911 wenden oder direkt eine E-Mail an Betül Gök essbares.fechenheim[at]gmx[dot]de schreiben.