Bei der Vernissage bewunderte Vereinssprecher Robert Frommknecht, wie es der ukrainischen Wahl-Fechenheimerin Bykova gelingt, mit ihren Bildern die Brücke zwischen architektonischer Statik und organischer Dynamik zu schlagen.
Mit Snejanka Bauer stand vom Kulturamt der Stadt Frankfurt genau die Richtige am Rednerpult. Die ehemalige Kuratorin des Ikonenmuseums gab fundierte Einblicke in Bykovas Arbeiten und erklärte, wie die Künstlerin in die beiden so unterschiedlichen Bildergruppen „Fantasiesprünge“ in eine realistische Gegebenheit eingearbeitet hat. So sind die während des Corona-Lockdowns entstandenen Fabelwesen, die sie in der Sammlung „Quarantäne Bestiarium“ zusammengefasst hat, in wirklichkeitsgetreuer Vegetation zu Hause. In den realistisch wiedergegebenen Häusern finden sich kleine zeichentrickfilm-ähnliche Details wie ein Löwe, der am Fechenheimer Rathaus gelangweilt in den Himmel schauend das Wappen hält.
Bauer erklärte mit viel Fachwissen, wie Bykova in ihren Bildern Stilelemente der Ikonenmalerei – zum Beispiel einen gemalten, mit Ornamenten verzierten Rahmen – verwendet und diese dann wiederum aufbricht, indem sie mit den Perspektiven spielt und beispielsweise Teile einer Blume über den Rahmen hinausragen lässt. Zudem findet sich in Bykovas Kunst viel Folkloristisches aus ihrer ukrainischen Heimat wieder – besonderes Merkmal sind die kraftvollen Farben, die ihr nach eigener Aussage durch die Pandemie geholfen haben.
Am 24. April spielt das Trio La Tirata „Fabelwesen und wo sie zu finden sind“ um 15.30 Uhr vor dem Kulturpavillon. Um Anmeldung wird gebeten unter Z 069 42085828 oder info[at]polymerfm[dot]de. Die Ausstellung ist donnerstags, samstags und sonntags von 15 bis 18 Uhr geöffnet.