Fettexplosion, Rauchzelt und die brennende Lagerhalle Fechenheimer Feuerwehr feiert Tag der offenen Tür

Beim Tag der offenen Tore der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim geht es rund – vor allem im Aerotrim-Gerät. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Zum Tag der offenen Tore hatte die Freiwillige Feuerwehr Fechenheim in und um ihre Wache am Hennsee eingeladen. Groß und Klein tummelten sich auf dem tollen Fest, bei dem es neben Action, Spaß und Leckereien auch noch anschauliche Informationen zum Thema Brandverhütung gab.

Natürlich ist die Fettexplosion immer ein Hingucker: Wenn brennendes Öl in der Pfanne mit Wasser gelöscht wird, schießt eine mehrere Meter hohe Feuersäule in die Höhe. Was die geschulten Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim den applaudierenden Zuschauern unter strengen Sicherheitsvorkehrungen präsentieren, hat in der Küche verheerende Folgen. „Mit diesen Vorführungen verdeutlichen wir, wie man brennendes Fett besser nicht löscht“, sagt Wehrführer Daniel De Marco. Wie es richtig geht, wird auch demonstriert. Nämlich, indem man das Feuer abdeckt und ihm auf diese Weise die Sauerstoffzufuhr abschneidet. Des Weiteren wurde bei der beliebten Feuershow – passend zur Saison – vorgeführt, was passieren kann, wenn Ungeduldige versuchen, den Grill mit brennbaren Flüssigkeiten wie Spiritus anzufachen: Der Strahl fängt blitzschnell Feuer und der in Panik geratene „Grillmeister“ verteilt die brennende Flüssigkeit dann womöglich an umstehende Personen.

Kinder- und Jugendarbeit ist Schwerpunkt der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim

Ein Schwerpunkt der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim ist die Kinder- und Jugendarbeit. Deshalb gab es beim Feuerwehrfest viele Angebote, die speziell auf junge Besucher zugeschnitten waren. Auf der Hüpfburg herumtoben und sich im Aerotrim-Gerät in alle Himmelsrichtungen herumwirbeln lassen – das kam bei den Mädchen und Jungen gut an. Natürlich gab es auch eine Mitmach-Station mit Lerneffekt, nämlich das Rauchzelt: In dem mit harmlosem Disconebel gefüllten Zelt wurde ein Rettungseinsatz mit Atemschutz simuliert. „Die Teilnehmer erleben dabei realistisch, wie Atemschutzeinsätze ablaufen“, erklärt De Marco. Ein paar Stühle, ein Tisch und Matratzenteile waren in dem Rauchzelt als Wohnsituation aufgebaut und es galt, dort einen Teddy zu finden und diesen zu bergen. Und das in schwerer Atemschutzmontur. Die Übung machte einerseits viel Spaß, verdeutlichte aber auch, wie leicht man die Orientierung im Qualm verlieren kann und wie schwer die Suche nach dem Teddy unter diesen Bedingungen fällt. Es sei denn, man ist bei der Feuerwehr und ist für Atemschutzeinsätze trainiert.

Fechenheimer Feuerwehr blickt auf Brand der Lagerhalle zurück

Einen solchen hatten nämlich 13 Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim erst kürzlich beim Brand der Lagerhalle an der Carl-Benz-Straße hinter sich gebracht. Sie waren als zweites Löschfahrzeug dort angekommen. Eingeteilt in zwei Trupps, waren die einen für das Löschen des Brands zuständig, während die anderen die umliegenden Gebäude kühlten. „Vor allem das Nachbargebäude des Chemiehandels Brenntag musste mit riesigen Wassermengen gekühlt werden, damit die teilweise mit ätzenden Stoffen gefüllten Tanks nicht explodieren“, erklärt der Stellvertretende Wehrführer Jan Schulze. 460 Meter Doppelleitung legten die Kräfte der Fecheneheimer Wehr zum Main, um die erforderlichen Wassermengen zu bekommen. Unterstützung gab es vom Feuerlöschboot, das die Feuerwehrleute vom Hafenbecken an der Dieselstraße aus mit Wasser versorgte. „Alleine die Kameraden unserer Wehr haben während des Einsatzes mindestens zehn Atemschutzgeräte leergeatmet und jeder von uns hatte mindestens einmal einen Schlauch in der Hand“, führt Schulze aus. Vorbildlich sei die Kommunikation der beteiligten Feuerwehrleute gelaufen, berichtet der Stellvertretende Wehrführer weiter. „Während des Einsatzes sind kurze, knappe Anweisungen ohne überflüssige Informationen angesagt. Die Arbeit mit der Einsatzleitung lief sehr gut“, lobt Schulze.

Mit sechs Jahren können Kinder bei der Minifeuerwehr mitmachen

Damit die Einsätze so gut funktionieren, ist eine fundierte Ausbildung notwendig. Die meisten fangen schon im Kindesalter bei der Feuerwehr an. Eintritte erst im Erwachsenenalter seien laut De Marco vergleichsweise selten. Mit sechs Jahren kann es losgehen. „Da besuchen die Kinder die Minifeuerwehr. Mit zehn Jahren wechseln sie dann zur Jugendfeuerwehr und mit 17 erfolgt der Übergang in die Einsatzabteilung“, erläutert De Marco. Wer gerne bei der Freiwilligen Feuerwehr Fechenheim mitmachen möchte, erhält unter Telefon 069 424747 weitere Informationen.

Neben all den Attraktionen beim Tag der offenen Tore der Fechenheimer Wehr wurde natürlich auch an die Stärkung gedacht: Zu den Schmankerln vom Grill wurden zum ersten Mal „Curly Chips“ gereicht. Die spiralförmig gedrehten und frittierten Luftschlangen-Kartoffeln kamen bei den Besuchern bestens an.

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