Solidarität als Element des Zusammenlebens Fechenheimer Gemeinden feiern Weltgebetstag

Die ökumenische Frauengruppe von Herz Jesu und Melanchthon hatte den Gottesdienst zum Weltgebetstag mit dem Schwerpunktland Philippinen vorbereitet. Foto: sh

Fechenheim (sh) - Zum Weltgebetstag mit Schwerpunktland Philippinen hatten auch die Fechenheimer Gemeinden eingeladen. Die Gottesdienste standen unter dem Titel „Was ist denn fair?“.

„Mabuhay“ hieß es beim Weltgebetstag, der immer am ersten Freitag im März in verschiedenen Gemeinden gefeiert wird. Frauen aller Konfessionen laden weltweit zu Gottesdiensten ein, die sich einem Schwerpunktland widmen. In diesem Jahr kam die Gottesdienstordnung von den Philippinen. „Mabuhay“ heißt in der Nationalsprache Tagalog „Willkommen“ und so begrüßte die ökumenische Frauengruppe der katholischen Herz Jesu-Gemeinde und der evangelischen Melanchthonkirche die Gottesdienstbesucher im Gemeindezentrum der Melanchthonkirche.

Die Philippinen: Ein Land der Extreme

Mit wissenswerten, allgemeinen Informationen über die Philippinen – zum Beispiel, dass 80 Prozent der Bevölkerung des südostasiatischen Inselstaats römisch-katholisch seien, dass Reis das Grundnahrungsmittel darstelle und dass die Philippinen ein Land der Extreme zwischen Naturschönheiten und Naturgewalten seien – eröffnete die Frauengruppe den stimmungsvollen Gottesdienst. Zu jedem Stichwort legten sie einen Gegenstand wie ein Kreuz, eine Schale Reis oder einen Regenschirm auf ein ausgebreitetes Tuch, sodass schnell eine kleine Sammlung an Symbolen zusammenkam.

Lieder wie „Come to the Circle“/„Komm, und erzähl uns“, „Silayan! Blick auf das Leben“ und „Sigaw! Sigaw!“ („Schrei!“) wurden intoniert. Sie gewährten einen musikalischen Einblick in das christliche Leben auf den Philippinen, in dem es um das einander Zuhören, das Teilen, dem Wunsch nach Frieden und Hilfeschreie an Gott ging.

Blick auf Einzelschicksale philippinischer Frauen

Zwischen den Musikstücken verlas die Gruppe Geschichten von Einzelschicksalen philippinischer Frauen. Darin wurde der Fokus beispielsweise auf menschenunwürdige Arbeitsbedingungen und das Ausbleiben staatlicher Hilfe nach Taifunkatastrophen gerichtet. Wie aus den Geschichten außerdem hervorging, ist Solidarität ein wichtiges Element im Zusammenleben auf den Philippinen. „Dort ist es üblich, beim Pflanzen und Ernten von Reis die Nachbarschaft um Hilfe zu bitten. Niemand wird dafür bezahlt, aber alle bekommen etwas von der Ernte. Diese Tradition wird Dagyaw genannt“, erklärten die Organisatorinnen des Gottesdiensts.

Beim Weltgebetstag werden Projekte unterstützt, die Frauen und Mädchen stärken

Auch der Weltgebetstag als Basisbewegung christlicher Frauen sei eine Form der Solidarität. „Unsere Vision ist eine Welt, in der alle Frauen selbstbestimmt leben können“, so die Frauengruppe. Mit der Kollekte werden weltweit Projekte unterstützt, die Frauen und Mädchen stärken. Wie die ökumenische Frauengruppe rückblickend berichtete, wurden beim vergangenen Weltgebetstag insgesamt mehr als 2,67 Millionen Euro gesammelt. In Fechenheim kamen 2016 in den Gemeinden Melanchthonkirche und Glaubenskirche 125 Euro zusammen.