Nagetier muss sich noch in Geduld üben Fechenheimer sichtet einen Biber im Mainbogen

Ein Biber hat an den Bäumen im Mainbogen deutliche Spuren hinterlassen.    Foto: sh

 

Fechenheim (sh) – Eine interessante Beobachtung im Fechenheimer Mainbogen machte Werner Weischedel, seit vielen Jahren Ansprechpartner für Natur- und Umweltfragen im Stadtteil: Ein Biber hatte seine Spuren dort an den Bäumen hinterlassen. Das Tier selbst habe er auch schon im Fluss gesehen. Das unter Naturschutz stehende Nagetier werde allerdings lernen müssen, dass es auf dem Main weder Damm noch Burg bauen könne, betont Weischedel.

 

Bei dem Fechenheimer Biber handele es sich laut Weischedel mit großer Wahrscheinlichkeit um ein Männchen, das jetzt alt genug ist, um sich ein eigenes Revier zu suchen. „Bei Bibern bleibt ein Elternpaar mit seinen Jungtieren zusammen, bis diese im Alter von rund drei Jahren die Geschlechtsreife erreicht haben. Dann werden die Jungen vertrieben“, erklärt Weischedel. Er kann sich vorstellen, dass der Biber über die Kinzig bis nach Fechenheim gekommen ist.

Der Biber wird mit Dammbau auf dem Main keinen Erfolg haben

Das Exemplar, das er im Mainbogen beobachtet hat, versuche einen Damm auf dem Main zu bauen. Biber tun dies, um das Wasser zu stauen und später darauf ihre so genannte „Burg“ zu errichten, in der sie leben. Dass der Nager an dieser Stelle keinen Erfolg haben wird, müsse er noch lernen, sagt Weischedel, denn beim Main handele es sich um eine europäische Wasserstraße, die seitens der Behörden freigehalten werde. Das bedeutet: Vom Biber gefällte Bäume werden aus dem Wasser entfernt.

Allerdings stehen in den kommenden Jahren bauliche Veränderungen im Fechenheimer Mainbogen an (der Fechenheimer Anzeiger berichtete). Dazu werden auch Altarme des Mains wiederbelebt. Diese böten, so Weischedel, gute Bedingungen für den Biber. „Wenn sich dort ein Biber ansiedeln würde, wäre das eine Bereicherung für das Biotop, denn der Biber reguliert den Wasserstand“, sagt der Fachmann. Bis es jedoch soweit ist, wird sich der Biber noch eine ganze Weile gedulden müssen.