Dezernent Jan Schneider äußert sich zur Außenstelle Fechenheimer wollen ihr Bürgeramt behalten

Das Bürgeramt in Fechenheim: Die Unterbringung des Standorts im Rathaus ist laut Jan Schneider nicht zeitgemäß. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Dass die Stadt Frankfurt über Zukunft der Außenstelle Fechenheim des Frankfurter Bürgeramts nachdenkt, sprach sich rasend schnell im Stadtteil herum. Dezernent Jan Schneider (CDU), zuständig für die Bürgerämter, nutzte die jüngste Ortsbeiratssitzung, um mit dem Gremium und den Bürgern persönlich in Dialog zu treten.

Eigentlich sollte die Diskussion um die Außenstellen der Bürgerämter zunächst vertraulich zwischen dem Dezernenten und den Ortsbeiräten geführt werden, doch Stephan Zilcher von der SPD-Fraktion im Ortsbeirat elf hatte mit einem Antrag zu diesem Thema die Katze aus dem Sack gelassen. „Wir haben kein fertiges Konzept in der Schublade“, versuchte Schneider die Gemüter zu beruhigen. Dieses soll nämlich erst entstehen, wenn sich die Ortsbeiräte zur Struktur ihrer Bürgerämter geäußert hätten.

Der Dezernent schilderte, dass die Arbeitsbelastung der Mitarbeiter in den Bürgerämtern aufgrund des Wachstums der Stadt und der höher werdenden Fluktuation immer größer werde. Personelle Aufstockungen seien nötig, um den Service für die Bürger zu verbessern. Doch bei 500 zusätzlichen Mitarbeitern, die die Stadt Frankfurt 2017 einstellt, gingen die Bürgerämter leer aus, berichtete Schneider.

Dezernent Jan Schneider bemängelt das zu kleine Büro im Fechenheimer Bürgeramt

Das Fechenheimer Bürgeramt sei den Fallzahlen nach sehr gut besucht. „In der Fechenheimer Außenstelle werden die meisten Kunden betreut und dass, obwohl man dort so mies aufgestellt ist“, so Schneider. Die Wartebereich sei schlecht und das mit einem Mitarbeiter besetzte Büro viel zu klein. Eine Erweiterungsmöglichkeit gebe es dort – im alten Rathaus – nicht. Das Fechenheimer Bürgeramt entspreche nicht dem, was in einer Verwaltung üblich sei, erklärte der Dezernent.

Das Ziel der Überlegungen sei jedoch nicht, den Standort aufzugeben, sondern „Synergien zu schaffen“, so Schneider. So sei beispielsweise thematisiert worden, aus den Stellen Bergen-Enkheim und Fechenheim einen neuen Standort zu entwickeln. Zum Beispiel sei im Bereich Enkheim eine Außenstelle denkbar, die auch Fechenheimern zumutbar wäre, tastete sich Schneider vor.

Fechenheimer sind für einen Verbleib des Bürgeramts in Fechenheim

Ortsbeiratsmitglied Magdalene Grana (SPD) plädierte für einen Verbleib des Bürgeramts in Fechenheim mit Blick auf die zahlreichen älteren und gehbehinderten Menschen, die im Stadtteil leben. Dem pflichteten zahlreiche Bürger im Publikum bei, sogar konkrete Vorschläge für einen neuen Standort in Fechenheim wurden geäußert: Die derzeit leerstehende Kita „Mainstrolche“ an der Schießhüttenstraße. Die Räume seien barrierefrei begehbar und das Gebäude verkehrstechnisch gut angebunden, hieß es aus dem Auditorium. Stephan Zilcher (SPD) verdeutlichte Schneider, dass Programme wie „Aktive Kernbereiche“ den Erhalt der Infrastruktur in Fechenheim zum Inhalt haben. Ein Wegfall des Bürgeramts würde das Gegenteil bedeuten.

Applaus gab es für den Kommentar von Stefan Klee (Linke), der konstatierte: „Die Stadt wächst und der Dezernent muss den Mangel verwalten. Da wird es doch schräg. Um Stadtteile weiterzuentwickeln, sollten keine Stellen zusammengelegt, sondern Geld für ein vernünftiges Bürgeramt in Fechenheim in die Hand genommen werden.“ Der Dezernent könne sich dabei Unterstützung bei den Ortsbeiräten holen, so Klee.

Sebastian Schugar (CDU) erinnerte daran, dass es zur Zukunft des Bürgeramts im Stadtteil noch nichts Konkretes gebe. Derzeit würden lediglich Daten gesammelt und erste Gespräche geführt. Abschließend bat Jan Schneider passend dazu: „Geben Sie mir die Chance, Ihnen dann Vorschläge machen zu können.“