Studio- und Live-Musik gehören zusammen Hans Großmann sorgt in Fechenheim für den guten Ton

Hans Großmann in seinem Fechenheimer Tonstudio. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Seit seinem fünften Lebensjahr macht Hans Großmann Musik. Viele kennen seine derzeitige Band december. Neben 50 Jahren Bühnenerfahrung verfügt Großmann in seinem Zuhause in Fechenheim-Nord auch über ein Tonstudio, wo er die Musik für die Ewigkeit festhalten kann.

„Ich spielte im Schulorchester, bevor ich überhaupt zur Schule ging“, blickt Großmann zurück. Sein Instrument war zunächst das Glockenspiel, aber innerhalb weniger Jahre lernte er Gitarre und Bass und auch stimmlich wusste er zu überzeugen.

Sein Vater spielte Schlagzeug in der Hans-Steiner-Band – einem Sextett, das überwiegend Tanzmusik darbot. Mit 13 wurde Großmann Mitglied der Gruppe, spielte Gitarre und Bass, später kam noch Keyboard hinzu. Zudem machte er auch als Sänger von sich reden. „Der frühe Einstieg in die Musik war ein Vorteil“, bilanziert der heute 63-Jährige.

Von Musicmen über Trias bis zu december

Ende der 70er Jahre gründete Großmann die Band Musicmen, rund 70 Termine im Jahr standen da auf dem Programm. „Hauptsächlich spielten wir Oldies aus den Bereichen Rock und Pop“, sagt Großmann. Nachdem zwei Mitglieder die Band verlassen hatten, gründete Großmann eine neue Band: Trias. „Parallel dazu war ich auch gewerkschaftlich aktiv. Die Musik der Arbeiterlieder interessierte mich sehr“, sagt der Musiker. Bereits zur Zeit von Musicmen begann Großmann, Songs mit einem acht-Spur-Tonbandgerät aufzunehmen. Später sollte eine CD mit Arbeiterliedern entstehen, zu denen sich Großmann an der akustischen Gitarre begleitet. „Darunter ist auch das älteste Arbeiterlied: ,Die Gedanken sind frei’“, so Großmann.

Zu Beginn seines Ruhestands richtete er sich in Fechenheim ein Tonstudio ein. Er nennt ein gebrauchtes digitales Mischpult des ZDF sein eigen, hinzu kommen jede Menge Geräte wie Equalizer und Computer. Künstler wie Weed Burton oder Angelah Herbert vom Rock Pop Institut Riederwald kommen in Großmanns adlibitum studio, um Aufnahmen zu machen.

Hans Großmann verkauft eigene CD für den guten Zweck

Das Spannende an Studioaufnahmen sei, wenn man anfange, die einzelnen Spuren zusammenzusetzen. „Es ist ähnlich, als würde man ein Bild malen, das nach und nach Gestalt annimmt“, erklärt Großmann. Zudem eröffnen sich beim Abmischen viele Möglichkeiten. „Das Lied ,Wann wir schreiten Seit an Seit’ habe ich achtmal eingesungen und die Spuren so zusammengefügt, dass es wie ein Chor klingt“, erklärt er. Anlässlich seines 60. Geburtstags hatte Großmann eine CD erstellt, die auch eigene Kompositionen enthielt. „Die CD konnte gegen eine Spende von den Gästen mitgenommen werden. Auf diese Weise kamen 400 Euro für den Verein Clowndoktoren zusammen“, berichtet der Fechenheimer.

Einige seiner CDs seien anlassbezogen, berichtet der Musiker. So entstand zum 50. Geburtstag seiner Frau „Lieder unseres Lebens“ und auch dem Campingplatz Antholz hat der begeisterte Wohnmobilist ein Stück gewidmet. Zudem sorgt er beim Salmünsterer Straßenfest in Fechenheim-Nord für den „guten Ton“.

Gebürtig stammt Großmann aus Ohren, einer kleinen Gemeinde in Hünfelden. In dem 900-Seelen-Dorf werde viel Musik gemacht. Ein Highlight ist die „Fastnachtsschau“, für die extra eine eigene Band zusammengestellt wird. Natürlich wirkt Großmann dort tatkräftig mit. „Bei der Veranstaltung wird nicht gekleckert, sondern geklotzt“, sagt er stolz. Ob im Studio oder auf der Bühne Musik zu machen, bereitet ihm gleichviel Spaß. „Für mich gehört beides zusammen“, sagt er.

Mit seiner derzeitigen Tanzband december ist er zu verschiedenen Anlässen live zu erleben. Weiter Infos und Hörproben gibt es im Internet unter www.hansi-grossmann.eu.