Künste der Kelten lassen die Besucher staunen Heimat- und Geschichtsverein im Römerforum

Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Fechenheim bewundern die Rekonstruktion des Reiterstandbilds von Kaiser Augustus im Römischen Forum Waldgirmes. Foto: p

Fechenheim (red) – Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins Fechenheim starteten zu einer von Arnulf Werner organisierten Fahrt in die Nähe von Wetzlar, genauer nach Waldgirmes zum Besuch des Römerforums, einer eindrucksvoll wieder hergerichteten Fund- und Forschungsstelle aus der Zeit um das Jahr null.

Dort wurden durch Zufall der vergoldete Kopf eines Bronzepferds und einige kleine Teile einer Statue gefunden. Mit Hilfe moderner Bodenuntersuchungen wurden die Grundmauern einiger Gebäude von erheblicher Größe von Archäologen entdeckt und freigelegt. Der Vortrag über die Funde und deren Deutung und Bedeutung wurde von den Ausflüglern aufmerksam verfolgt.

Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins vertiefen ihre Eindrücke vom Niddaforum

Anschließend vertieften die Geschichtsinteressierten ihre Eindrücke vom Niddaforum in der Geschäftsstelle des dortigen Vereins. Ausgestellte, restaurierte Funde und Darstellungen des städtischen Lebens der Zeit zwischen vier vor Christus und neun nach Christus trugen zum weiteren Verständnis bei. Die Kürze der Besiedlungsdauer lässt sich wohl mit der Niederlage der Römer bei Varusschlacht gegen die Germanen erklären, erfuhren die Teilnehmer.

Bevor es zur Nachmittagsbesichtigung ging, stärkten sich die Ausflügler bei einem Mittagessen in der „Haustädter Mühle“. Der Nachmittag begann dann mit dem Besuch des Keltenkellers, dem Museum des Vereins Archäologie im Gleiberger Land. Die sehr eindrucksvolle Ausstellung keltischer Gegenstände, die bei Ausgrabungen am Dünsberg gefunden wurden, und der Vortrag von Mitgliedern des Vereins versetzte die Besucher in Erstaunen. Die Feinheiten der Gießer- und der Schmiedekunst der Kelten wurde ausgiebig bewundert. Im Freien hinter dem Museum wurden die Gäste aus Fechenheim in die Webkunst der Kelten eingeweiht und mit deren Bekleidung vertraut gemacht. Auch da herrschte großes Staunen über die zu sehenden Feinheiten in der Webtechnik.

Die Ausflügler erfuhren in Dünsberg viel über keltische Siedlungen

Die Weiterfahrt ging dann zum Dünsberg dem ehemaligen Oppidum, einer keltischen Besiedelung. Die Siedlung bestand über mehrere Jahrhunderte. Etwa 100 vor Christus erreichte das Oppidum wohl seine größte Ausdehnung mit einer geschätzten Zahl von 4000 ständigen Bewohnern. Wie die Mitglieder des Heimat- und Geschichtsvereins erfuhren, waren die Bewohner in verschiedenen Bereichen als professionelle Handwerker und Händler tätig. Handelswaren waren Felle, Leder Roheisen, Fertigprodukte der Gießer und Schmiede, Geräte und Waffen. Das notwendige Eisenerz wurde am Fuße des Dünsbergs gefunden, abgebaut und in Rennöfen verarbeitet. Dazu wurden große Mengen von Holzkohle benötigt, die die Köhler in der Nähe erzeugten.

Am „Keltentor“ konnten die Besucher die Nachbildung eines der ehemaligen Tore der Besiedelung und die Rekonstruktion eines keltischen Hauses mit Nebengebäuden besichtigen. Nachdem sich die Besucher von den Mitgliedern des Vereins verabschiedet hatten, klang die Fahrt mit einem gemeinsamen Abendessen im Restaurant “Zur Schönen Aussicht“ in Wettenberg-Launsbach aus.