Musiker und Politiker setzen Zeichen gegen Rassismus Heinrich-Kraft-Park: Für Solidarität und Frieden gerockt

Die Gruppe „Albert goes to Fechenheim“ heizte dem Publikum mit rockigen Liedern und flotten Sprüchen ein.

Fechenheim (jdr) – Nach einem besonders starken Wahlergebnis für die rechtspopulistische Partei AfD im Ortsbezirk, wollte die SPD Frankfurt ein Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen. Das hat sie nun gemeinsam mit Unterstützung aus Politik, von lokalen Firmen und Musikern getan: Mit dem Mini-Festival „Rock gegen Rechts“ haben die Sozialdemokraten am Samstag im Heinrich-Kraft-Park gezeigt, was sie von rechtem Gedankengut oder Aktionen halten: nämlich rein gar nichts.

Am Nachmittag, etwa gegen 15 Uhr, stand die erste von drei lokal ansässigen Bands auf der Bühne. „Albert goes to Fechenheim“ brachte das Publikum mit rockigen Coversongs zum Tanzen und Nachdenken. Im Anschluss gab es verschiedene Redebeiträge. Ulrike Nissen, SPD-Bundestagsabgeordnete, hob hervor, wie wichtig es sei, sich gegen rechte Aussagen zu stellen, dazwischen zu rufen und „Nein, Stopp!“ zu Rassismus zu sagen.

„Ich habe schon mit zwölf Jahren angefangen, Politik zu machen. Ich habe mich immer gefragt, wieso hat damals (Anm. d. Red.: Gemeint ist die Zeit der NS-Diktatur) niemand Nein gesagt?!“ Deshalb müsse man heute noch vehementer Nein sagen: „Wir dürfen die weitere Ausbreitung des rechten Gedankens nicht hinnehmen, ihn nicht weiter zulassen, sondern aufstehen und auf allen Ebenen dagegen ankämpfen. Das tue ich als Bundestagsabgeordnete und als Mensch.“

Weiteres „Rock gegen Rechts“ auf dem Frankfurter Opernplatz

Auch Frederik Michalke von der SPD äußerte sich auf der Bühne: „Wir wollen ein Frankfurt für alle!“ Dafür wolle er mit seinen Genossen weiter kämpfen. Philipp Jacks, Regionsgeschäftsführer des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB), veranstaltet am Samstag, 1. September, ein weiteres großes Spektakel, ebenfalls mit dem Namen „Rock gegen Rechts“ auf dem Frankfurter Opernplatz. Auch zu der Veranstaltung im Heinrich-Kraft-Park war Jacks gekommen.

„Wenn Menschen unmoralische, falsche und schädliche Haltungen gegenüber anderen Menschen haben, dann entsteht daraus nur Konkurrenz, Kampf und am Ende Krieg“, sagte er. Deshalb setze er sich für Frieden und Solidarität ein: „für ein gemeinschaftliches Miteinander und ein weltgesellschaftliches Leben.“ Zudem sei es wichtig, zum Auftakt der Landtagswahl ein Zeichen zu setzen: „Wir können es nicht vermeiden, dass die AfD Stimmen bekommt, aber wir können versuchen, die Stimmung so zu entwickeln, dass sie möglichst schwach in den Landtag einzieht.“

Nicht den Kopf verdrehen lassen 

Es zähle, Haltung zu bewahren: „Wir dürfen uns nicht von diesen Ochsenköpfen den Kopf verdrehen lassen“, rief Jacks zum Dagegenhalten auf. Nach den Redebeiträgen zeigte Karin Wagner auf der Bühne ihr Können: Mit Chansons begeisterte sie das Publikum. Außerdem meldeten sich Sieghard Pawlik, Ariana Neumann und Petra Scharf (alle SPD) zu Wort, bevor das Musikprogramm mit einer mexikanischen Sängerin und einer singenden Kindergruppe weiterging.

Schließlich betraten am Abend die Lokalmatadore „Stella Artois“ die Bühne und rockten bis 22 Uhr den Heinrich-Kraft-Park. Organisator Peter Schlüter (SPD) ist zufrieden: „Wir wollten mit unserer Veranstaltung ein Zeichen setzen, und das haben wir am Samstag getan: Wir haben einen symbolischen Auftakt gestartet, rechte Handhabe nicht mehr länger hinzunehmen! Das ist besonders wichtig in unserem Bezirk und, das nach außen zu tragen, ist uns gelungen.“

Weitere Bilder zu dem Festival "Rock gegen Rechts" im Heinrich-Kraft-Park gibt es hier in der Fotogalerie

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Eine Veranstaltung gegen Pluralismus

Ein freies und geheimes Wahlergebnis gibt keiner Partei das Recht zur Wählerkritik - höchstens zur Selbstkritik. Wenn ein Gewerkschaftsfunktionär ankündigt, man wolle bewusst Stimmung gegen die AfD machen, ist das unfair und undemokratisch. Wenn dieser Philipp Jacks sogar androht, man wolle "rechte Handhabe nicht länger hinnehmen", wird die Sache anti-demokratisch und hetzerisch. Und solche Äußerungen werden noch beklatscht? Die SPD ist auf keinem guten Weg...