Die Schönheit der Welt mit offenen Augen erkennen Katharina Spandole stellt ihre Bilder in Fechenheim aus

Katharina Spandole malt und fotografiert. In die Kunst einzutauchen, macht sie glücklich. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Großformatige Gemälde in Acryl mit Farbakzenten oder eingearbeitetem Metall gehören zu Katharina Spandoles Lieblingsstücken. Die Künsterlin beschreibt ihren Malstil als „eine Mischung aus Pop Art und Moderne“. In ihrem Atelier in der Gründenseestraße 19 ist eine Auswahl ihrer Werke zu sehen.

Träume und Erlebnisse inspirieren sie, aber auch zeitlose Figuren wie Sophia Loren und Marilyn Monroe. Letztere hat es ihr besonders angetan. Gleich mehrfach ist die Ikone an den Atelierwänden zu sehen. Teilweise hat die Künstlerin Metall in ihre Bilder eingearbeitet. „Die Ohrringe und die Corsage von Marilyn Monroe sind aus echtem Silber“, erklärt Katharina Spandole zu einem ihrer Bilder. Der Betrachter erfährt dabei eine Mischung von Klassik und Glamour. „Ich probiere gerne Neues aus und entwickele mich. Als nächstes möchte ich fluoreszierende Farben verwenden“, verrät die Künstlerin.

Katharina Spandoles Bilder machen auf die Schönheit der Welt aufmerksam

Eins ihrer Lieblingswerke ist „Waiting for hope“: Eine in Schwarz-weiß-Tönen gehaltene Frauenfigur sitzt an einen Baumstamm gelehnt und raucht. Die Jacke ist geöffnet, darunter ist die Frau nackt, um sie herum ist es dunkel. „Sie hat Stress, sie raucht“, erklärt Spandole. Die großen Augen der Figur scheinen ins Leere zu blicken. „Dabei müsste sie nur den Kopf heben, um die Schönheit der Welt zu sehen“, fährt die Malerin fort. Denn der Baum, unter dem die Frau sitzt, blüht im prächtigen rosa und roten Farbenspiel. „Ich selbst gehe mittlerweile mit offenen Augen durch die Welt und sehe so viel Schönes,“ sagt die Künstlerin. Das war nicht immer so. „Eigentlich wollte ich die Kunstakademie besuchen, aber mein Vater, Inhaber einer Baufirma, hat mir davon abgeraten“, blickt sie zurück. In Stettin studierte sie Bauwissenschaft und Architektur, als sie vor 20 Jahren nach Frankfurt kam, sattelte sie auf vergleichende Religionswissenschaft, Kunstgeschichte und Psychoanalyse um. „Das war sehr interessant“, fasst sie zusammen. Schließlich übernahm sie die Baufirma ihres Vaters. „Das war sein Traum. Mein Traum hingegen war es nach wie vor, zu malen“, sagt Katharina Spandole. Zehn Jahre lang kam sie aufgrund ihres stressigen Berufsalltags nicht mehr zum Malen. „Das hat mir sehr gefehlt“, erklärt sie.

Die Künstlerin krempelte nach einem Schlaganfall ihr Leben um

Nach einem Schlaganfall begann sie, ihr Leben umzukrempeln und die Baufirma abzugeben. „Ich beschloss, meinen Traum zu verwirklichen und glücklich zu leben. Seit 2014 male ich nur noch“, sagt sie. „Malen befreit mich und macht mich glücklich. Ich komme mir dann vor, als wäre ich in einer anderen Welt.“ Neben der Malerei fotografiert Katharina Spandole auch. Die Bilder bearbeitet die 41-Jährige dann im Pop Art-Stil. Häufig hält ihre 19 Jahre alte Tochter als Modell her. Die künstlerische Ader hat diese offenbar von ihrer Mutter mitbekommen: sie malt ebenfalls und singt und schreibt obendrein noch.

Die Ausstellung von Katharina Spandole ist noch zwei Wochen im Atelier in der Gründenseestraße 19 dienstags bis freitags von zwölf bis 20 Uhr sowie samstags von zehn bis 16 Uhr zu besichtigen. Unter Telefon 0151 23476280 oder per E-Mail an daretdecor[at]gmx[dot]de können auch individuelle Termine vereinbart werden.