Tolle Anregungen für ganz junge Leser hatte Klaudia Bünning von der Fachstelle für Büchereiarbeit mitgebracht. Die angehende Lese- und Literaturpädagogin stellte ihre „Lieblingsbücher – für Kinder und deren Eltern“ vor und hatte sich für die Präsentation für Werke jenseits der Bilderbuch-Klassiker entschieden. Die Themen der für unter Dreijährige geeigneten Bücher waren breit gefächert.
Interaktive Bilderbücher sprechen die jungen Leser an
Kleine Geschichten mit Lerneffekt ums Bravsein, Trösten, Sauberwerden und Zähneputzen waren dabei, aber vor allem die „Quatschbücher“, die den Leser zu Interaktionen auffordern, haben das Zeug, Lieblingsbücher der Kinder zu werden. So kann man in „Da kommt der Wolf!“ von Ramadier und Bourgeau den näherkommenden Wolf sozusagen von einem Abhang purzeln lassen, indem man das Buch schräg hält. Ein knurriger Cowboy in „Suchst du Streit?“ von Karsten Teich wird einfach weggepustet. In „Hilfe, dieses Buch hat meinen Hund gefressen“ von Richard Byrne verschwinden die Figuren zwischen den Seiten, kommen aber mit Hilfe der Leser wieder zum Vorschein.
Wie man sich gegen ungewollte Küsschen wehrt
Ältere Leser dürfte vermutlich interessieren, wie man sich gegen Küsschen zur Wehr setzt, die man gar nicht bekommen möchte („Küsschen? Bäh!“ von Barbara Rose und Volker Fredrich) und in dem bewegenden Bilderbuch „Klein“ von Stina Wirsén wird das Thema Gewalt in der Familie aufgegriffen. Die Geschichte macht Betroffenen Mut, das Gespräch mit einer Vertrauensperson zu suchen. Auch an wissenschaftliche Themen werden die jungen Leser herangeführt, so zum Beispiel in „Ein Weiser, ein Kaiser und viel Reis“ von Paolo Friz, wo es um die Erfindung des Schachspiels geht oder in „Mond“ von Britta Teckentrup, wo in poetischen Texten und Bildern gezeigt wird, wie sich der Mond verändert und was er bewirkt.
Woher kommen die Träume?
Die Referentin Klaudia Bünning hatte auch ihr ganz persönliches Lieblingsbuch mitgebracht, nämlich „Träumst du?“ von Miriam Zedelius. „Es ist ein wunderschönes Buch, in dem es ums Denken und Träumen geht. Es werden zum Beispiel Fragen gestellt, woher die Träume kommen und was Tiere träumen“, erklärte die Vortragende. Und obwohl es ein recht umfangreiches Buch ist, seien die Kinder, denen sie in Vorlesestunden vorliest, von der ersten bis zur letzten Seite voller Konzentration dabei.
Für das Bücherei-Team der KÖB Herz Jesu war die Buchvorstellung eine Bereicherung und sicher wird das eine oder andere Werk in den Büchereibestand aufgenommen werden. „Es sind originelle Titel, die sich vom Standardprogramm abheben“, sagte Susanne Gfrörer vom Bücherei-Team abschließend.