Tapferes „Baby“ und formschöner Rammler Lokalschau der Fechenheimer Kaninchenzüchter

Ursula Löchner, Martina Gies, Michael Gies, Claudia Gies, Andreas Köhler und Peter Gies (von links) präsentieren ihre prächtigen Kaninchen. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Besonders die jungen Besucher waren begeistert: Bei der Lokalschau des Kaninchenzuchtvereins H 147 Fechenheim standen wunderschöne Langohren und Mümmelmänner im Zentrum des Interesses.

48 Tiere waren im Ausstellungsraum versammelt, eines niedlicher als das andere. Nach der Bewertung durch die Preisrichter stand fest, dass Michael Gies mit seinem Kaninchen der Rasse „Kleinsilber, schwarz“ den schönsten Rammler gestellt hatte. Das Kaninchen überzeugte durch seine gleichmäßige Körperform und Fellzeichnung. Andreas Köhlers Lohkaninchen wurde zur schönsten Häsin prämiert. Von ihrer Auszeichnung schien die Kaninchendame allerdings nicht so viel zu halten, denn sie hatte über Nacht die an ihrem Käfig angebrachte Wertungskarte einfach aufgefressen.

Die Häsin erfüllte nicht nur alle Merkmale , die ein Lohkaninchen zum Erreichen des ersten Platzes haben muss, in Perfektion, sie hat auch eine berührende Biografie: Wie Martina Gies vom Fechenheimer Kaninchenzuchtverein berichtete, handelt es sich bei der Häsin um eine Handaufzucht. „Das Muttertier ist verstorben, nachdem sie vier Junge geworfen hatte. Wir haben versucht, die Jungtiere mit angerührtem Katzenmilchpulver großzuziehen. Eines hat es geschafft“, erzählt Martina Gies. Das tapfere Hasenkind erhielt den Namen „Baby“ und heimste nun also den ersten Platz bei der Lokalschau ein.

 „Trend geht eher zu Kleintierzuchtvereinen"

Fünf aktive Züchter hat der Fechenheimer Verein, der als reiner Kaninchenzuchtverein eine Rarität in Frankfurt ist. „Der Trend geht eher zu Kleintierzuchtvereinen, die beispielsweise auch Tauben und Hühner züchten“, erklärt Michael Gies. Die Kaninchenzucht habe sich im Lauf der Jahre geändert, führte er aus. Während man früher die Tiere vermehrte, um etwas zum Essen zu haben, züchte man heute aus Liebe zum Tier. Bei Kindern seien vor allem die so genannten „Widder“, die Kaninchen mit den Schlappohren, beliebt. Die seien klein und daher einfacher zu halten und sie ließen sich gerne knuddeln, erläuterte Gies. Michael Gies ist seit 48 Jahren im Verein, er habe das Hobby von seinem Vater „in die Wiege gelegt bekommen“. Dem Verein ist er treu, weil er den Zusammenhalt unter den Mitgliedern schätzt, die Geselligkeit und dass man sich gegenseitig unterstützt, beispielsweise während der Urlaubszeit.

Einer der Besucher der Lokalschau, der fasziniert in die Käfige spähte war der sieben Jahre alte Felix Podolski. Er hatte ursprünglich zwei Kaninchen, doch eines ist aufgrund einer Viruserkrankung gestorben. Das einsame Kaninchen soll wieder einen Spielkameraden bekommen, dieser wird dann höchstwahrscheinlich aus den Reihen des Fechenheimer Kaninchenzuchtvereins stammen. Und falls Felix einmal Lust bekommen sollte, Kaninchen zu züchten, erhält er von seinem Vater Reiner Podolski Unterstützung: „Mein Großvater hat Kaninchen gezüchtet, ich habe viele positive Kindheitserinnerungen daran.“

Als nächstes steht beim Fechenheimer Kaninchenzuchtverein die Rassekaninchenschau für den Raum Frankfurt an, zu der rund 300 Tiere erwartet werden. Sie findet am Samstag, 17., und Sonntag, 18. Dezember, im Vereinsheim, Pfortenstraße 76z, statt.