„Die Schwarze Elf“ begeistert mit tollem Programm bei der Prunksitzung Lustiger Lärm und Piloten mit Pep

Statt immer nur Wünsche zu erfüllen, gönnen sich die guten Feen der Damengarde selbst einmal ein paar – tänzerische – Wünsche.

Fechenheim (sh) – 2021 ist der Karnevalverein „Die Schwarze Elf“ 75 Jahre alt geworden. Der Jubiläums-Prunksitzung machten damals die Corona-Auflagen einen Strich durch die Rechnung. Zwei Jahre später – also zum närrischen 77-jährigen Bestehen – konnte endlich gebührend gefeiert werden.

Im vollen Haus herrschte Riesenstimmung, als die „Schwarze Elf“ in Begleitung des Frankfurter Kinderprinzenpaars einmarschierte. Nachdem Kinderprinz Mark I. und seine Lieblichkeit Laura II. das Publikum mit ihrer erfrischenden Art verzaubert hatten, wurde es hochemotional: Der bisherige Sitzungspräsident Hannes Zimmermann verabschiedete sich aus seinem Amt, das er 25 Jahre lang mit Hingabe ausgeübt hatte. Er habe stets die Fahnen der „Schwarzen Elf“ hochgehalten, sagte er, zog die Kappe und verneigte sich vor seinem Verein. Es gab stehenden Applaus und im Scheinwerferlicht waren bei so manchem Narren Tränchen zu sehen, die in den Augen glitzerten.

Durch den schwungvollen Abend führte das neue Moderatoren-Duo Karin Upietz und Dirk Elstner mit viel Spritzigkeit und Improvisationstalent. Die Darbietungen machten den beiden die Premiere leicht: Geboten wurden Tänze, Gaudi und Gesang vom Feinsten.

Die Sternchengarde entzückte mit einem flotten Marsch, die Juniorengarde – in der auch ein junger Mann mittanzt – brillierte mit einer wunderbaren Polka. „Wer in der Garde mitmachen möchte, ist herzlich willkommen“, ermunterte Karin Upietz.

Andreas Kraus brachte die Narrenschar mit seinem Vortrag zum Lachen. Meisterhaft erzählte er davon, wie er eigentlich nur ein Bild aufhängen wollte – und wie es schließlich dazu kam, dass er danach das halbe Zimmer renovieren musste.

Mit gewollt schrägen Tönen erklommen die gruselig kostümierten Guggemusiker der Hochstädter Lärmbelustigung die Bühne und brachten den Saal zum Beben. Schaurig-schön ging es direkt weiter, denn die Juniorengarde hatte sich in hautenge Skelett-Kostüme geworfen und fegte als Knochengerippe über die gespenstisch beleuchtete Bühne.

Peter Jopp und Anita Engel vom Ordensausschuss des Großen Rats hatten die Aufgabe, gleich zwei langjährige Mitglieder der „Schwarzen Elf“ mit einem Pin zu ehren: Ernst-Günter Scheich, seit 72 Jahren im Verein, und Hans-Martin Sturm seit 54 Jahren. „Beide haben den Verein mit aufgebaut und stets mit angepackt“, unterstrich Upietz, die selbst mit elf Jahren der „Schwarzen Elf“ beigetreten ist und den Verein als ihre zweite Familie bezeichnete.

Erneut erhob sich das Publikum von den Stühlen, denn das Frankfurter Prinzenpaar Larry I. und Nadin I. hielt Einzug. Sie hatten ein Lied im Gepäck und stimmten mit allen gemeinsam „Frau Rauscher“ an.

Nachdem die Damengarde einen Tanz der Spitzenklasse gezeigt hatte, eroberte die quirlige Entertainerin Eva die Bühne. Sie lud mit Stimmungshits zum Rudelsingen ein, ließ zudem ihre flinken Finger übers Akkordeon fliegen und bewies an der Trompete langen Atem.

Mit einem grandiosen Showtanz entführten die kreativen „Firegirls“ aus Niederdorfelden auf den fernen Mond Pandora und begeisterten mit ihrer Zusammenfassung des Films „Avatar“ – klasse Kostüme und Friedensbotschaft inbegriffen.

Nur zu zweit, aber dafür genauso begeisterungsstark präsentierte sich das Comedy-Duo „Doppelte Dosis“. Helmuth Klotz und Thomas Berner waren in die Rollen Roswitha und Frieda geschlüpft. Die älteren Damen trafen sich im Krankenhaus. Dank einer neuen Stahlplatte im Kopf und Bluetooth-Verbindung hatte Frieda besten Radioempfang. Am Liedgut – nebst Verrenkungen und Gesang – ließen die Humoristen das Publikum selbstverständlich teilhaben.

Anstatt Wünsche zu erfüllen, gönnten sich die guten Feen aus dem Zauberwald tanzenderweise selbst einmal ein paar Wünsche: Die Damengarde in blumenumrankten Kostümen war ein wahrer Augenschmaus.

Dann wurde abgehoben: Das Männerballett „The Black Eleven“ heizte als Piloten die Stimmung mit ihrem Showtanz „Top Gun“ noch einmal ordentlich an. Für die akrobatischen Einlagen gab es jede Menge Szenenapplaus. Zum krönenden Abschluss gab es ein Wiederhören mit Peter-Maffay-Hits, perfekt dargeboten von Reiner Vogl. Doch auch Schlager wie „Griechischer Wein“ und „Hello Again“ hatte der Musiker drauf. Etliche Paare drehten sich dazu gut gelaunt auf der Tanzfläche vor der Bühne. Nach dem großen Finale einer rundum gelungenen Sitzung feierten alle noch gemeinsam in der Sektbar.

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