„Am Fechenheimer Mainufer kommen riesige Menschenmengen zusammen, um dort zu grillen, obwohl es dort gar nicht erlaubt ist. Die Anwohner können wegen des Qualms die Fenster nicht öffnen“, klagte Hermann Ziln den Stadtteilparlamentariern sein Leid. Der Abfall werde von den Grillenden einfach in Plastiktüten gepackt und in den Fluss geworfen, berichtete der Fechenheimer. „Werden Polizei oder Ordnungsamt herbeigerufen, behaupten die Griller, sie hätten nicht gewusst, dass man hier nicht grillen darf. Es würde ja kein Verbotsschild dastehen“, schilderte der Anwohner seine Eindrücke.
Chaotische Zustände haben Ortsbeirat zum Grillverbot im Heinrich-Kraft-Park bewogen
Das Fechenheimer Mainufer ist nicht der einzige Ort, der an Sommertagen zum Grillen aufgesucht wird. Auf dem Grünstreifen an der Wächtersbacher Straße würden ebenfalls verbotenerweise Grills angeworfen. Und dort, wo es erlaubt ist, wie im Lohrpark, herrschen oft chaotische Zustände – von wildem Parken bis zu Müllbergen. Im Heinrich-Kraft-Park war es letztlich so schlimm geworden, dass der Ortsbeirat den Abriss der gemauerten Grillplätze und ein Grillverbot forderte. Dem stimmte die Stadt Frankfurt zu, der Grillplatz wurde dichtgemacht. Die Problematik hat sich aber offenbar nur an andere Orte verschoben.
Grüne möchten, dass Stadt Frankfurt ein Grill-Konzept erarbeitet
„In Frankfurt müssen Grillplätze geschaffen werden, wo auch der Müll abtransportiert wird. Vorbildlich handhabt das die Stadt München. Dort gibt es ausgewiesene Grillplätze und in Parks darf gar nicht gegrillt werden“, sagte Detlef Stange (FDP). Thomas Dorn (Grüne) plädierte dafür, mit dem Magistrat der Stadt Frankfurt bezüglich eines Grill-Konzepts ins Gespräch zu kommen und dabei auch Kontakt zum Umland aufzunehmen, damit dort auch Angebote zum Grillen geschaffen würden.
Ortsbeirat elf befürwortet das Aufstellen von Verbotsschildern am Main
Als erste Maßnahme, um das Wildgrillen am Mainufer einzudämmen und auch den Ordnungshütern eine Handhabe zu geben, befürworteten viele Ortsbeiratsmitglieder das Aufstellen von entsprechenden Verbotsschildern. „Das ist eine sinnvolle Sofortmaßnahme, denn dann kann niemand mehr behaupten, er habe nicht gewusst, dass man hier nicht grillen darf“, sagte Sebastian Schugar (CDU) und Stefan Klee (Linke) ergänzte: „Auf den Schildern sollte bei Missachtung des Grillverbots eine Strafgebühr angedroht werden.“ Diese Anregung unterstützte auch Susanna Bornmann (SPD): „Auf den Schildern sollte ebenfalls mit einer gepfefferten Geldbuße gedroht werden, wenn Abfall im Main entsorgt wird.“
Bei Thomas Dorn stieß das Aufstellen von Schildern am Main nicht auf Gegenliebe. „Die Schilder machen das Mainufer nicht attraktiver und sie werden die Menschen, die nach draußen drängen, um dort zu grillen, nicht abschrecken“, befürchtete Dorn.
Für die Verkehrsproblematik im Lohrpark beantragt das Gremium einen Runden Tisch
Den Lokalpolitikern lag für die Sitzung ein Antrag von SPD und FDP zur Einberufung eines Runden Tisches zur Erarbeitung eines Konzepts gegen das Wildparken und das Heranfahren an die Grillwiese mit Autos auf dem Lohrberg in Seckbach zur Abstimmung vor. Ortsvorsteher Werner Skrypalle (SPD) schlug vor, diesen Antrag nicht auf den Lohrpark zu beschränken, sondern ihn auf den Ortsbezirk elf auszuweiten. „Ein Runder Tisch dauert zu lange“, argumentierte Stefan Klee gegen die Idee.
Um am Mainufer möglichst schnell für Ruhe zu sorgen, erklärte sich das Gremium bereit, einen Brief an den Magistrat zu schreiben und um das Aufstellen von Grillverbotsschildern am Fechenheimer Mainufer zu bitten. Der Antrag für einen Runden Tisch zum Erhalt des Naherholungsgebiets Lohrberg wurde mit Gegenstimmen der CDU angenommen.