Teilen von Lebensmitteln ist zentrales Thema Ortsbeirat elf feiert seinen Jahresempfang

Ortsvorsteher Werner Skrypalle ließ die Schwerpunktthemen des Ortsbeirats elf Revue passieren. Foto: sh

Fechenheim (sh) – Nachdem ein Jahr pausiert wurde, hatte der Ortsbeirat elf dieses Mal wieder einen Jahresempfang organisiert. Dieser fand in der Halle der Turn- und Sportgemeinschaft (TSG) Fechenheim statt. Als Ehrengäste begrüßte der Ortsvorsteher Werner Skrypalle (SPD) Edith Kleber von der Frankfurter Tafel, Inge Wüstefeld von „Brot & Salz“ und Roswitha Schroller-Reul von den Lebensmittelrettern im Riederwald.

Zu Beginn der Veranstaltung ließ Skrypalle die Schwerpunktthemen Revue passieren, die das Gremium in der Vergangenheit beschäftigt haben. Dazu gehörten die Planungen zum Bau des Riederwaldtunnels. Der Ortsbeirat werde diesbezüglich nach wie vor eine Lüftungsanlage für die Pestalozzischule fordern, die während der voraussichtlich 2020 beginnenden Bauarbeiten die Fenster aufgrund des Baulärms geschlossen halten muss. Des Weiteren will sich der Ortsbeirat für eine Filteranlage im Tunnel sowie die komplette Einhausung des Autobahnlückenschlusses einsetzen.

Ortsvorsteher kritisiert den Zustand der Straßen im Stadtteil

Als großes Problem beschrieb Skrypalle den Zustand der Straßen im Stadtteil. Erforderlich sei die Reduzierung des Durchgangsverkehrs zum Beispiel auf der Wächtersbacher Straße und der Straße Alt-Fechenheim. Notwendig sei in allen drei Stadtteilen des Ortsbezirks elf, Fechenheim, Seckbach und dem Riederwald, die Verbesserung der Infrastruktur, wie Skrypalle ausführte. Ebenso gebe es Sanierungsbedarf an den Schulen im Ortsbezirk. Der Wunsch des Ortsbeirats sei die Schaffung einer gymnasialen Oberstufe im Frankfurter Osten.

Ortsbeirat elf wendete 46.000 Euro aus dem Ortsbeiratsbudget auf

46.000 Euro wurden laut Skrypalle aus dem Ortsbeiratsbudget für Anschaffungen wie Weihnachtsbeleuchtung, weitere Bücherschränke und zwei Transportwagen für den Fechenheimer Friedhof bewilligt sowie für Einsätze des Spielmobils und Zuschüsse für den DLRG-Ortsverein. „Der Ortsbeirat ist bestrebt, eine Politik zu betreiben, die das Leben der Bewohner der Stadtteile verbessert und das soziale Miteinander stärkt“, sagte Skrypalle zum Abschluss seiner Ansprache.

Stephan Siegler lobt den Einsatz der Vereine und Institutionen

Der Stadtverordnetenvorsteher Stephan Siegler gab in seinem Grußwort zu, dass der Ortsbeirat elf vor großen Herausforderungen stehe, da der Frankfurter Osten lange aus dem Fokus der Politik verschwunden war. Er lobte den engagierten Einsatz der Institutionen und Vereine in den Stadtteilen, durch den das Sozialgefüge leben kann. „Das Großstadtgetriebe funktioniert nur, wenn auch die kleinen Rädchen bewegt werden“, sagte Siegler.

TSG-Vorsitzender Dirk Hagemann ist in Sorge um die TSG-Halle

Als Gastgeber und Hausherr trat der TSG-Vorsitzende Dirk Hagemann ans Rednerpult und berichtete, dass er in Sorge um die TSG-Halle sei. Seit mehr als 40 Jahren sei die Halle unter Verwaltung der Saalbau, doch diese Vereinbarung ende bald. „Seit mehr als vier Jahren sind wir in Gesprächen, um eine Fortführung zu vereinbaren – leider vergeblich“, sagte Hagemann. Wenn es keine Fortführung gebe, würde Fechenheim womöglich seine Veranstaltungshalle verlieren, mahnte der TSG-Vorsitzende. Skrypalle verlieh seiner Hoffnung Ausdruck, dass eine vernünftige Lösung für die TSG-Halle gefunden würde.

Inge Wüstefeld stellt das Projekt „Brot & Salz“ vor

Mit viel Enthusiasmus berichtete Inge Wüstefeld, Co-Pastorin im Christlichen Zentrum Frankfurt in Fechenheim-Nord und Projektleiterin der Lebensmittelausgabe „Brot & Salz“, von ihrer Arbeit. „Wir wollten etwas für den Stadtteil tun und Menschen, die am Rand stehen, unterstützen“, erklärte Wüstefeld, warum das Projekt von zwölf Jahren gestartet wurde. Zuerst kamen 20 Menschen, inzwischen werden an zwei Ausgabestellen in Fechenheim rund 300 Bedürftige unterstützt. Neben dem Erhalt von Lebensmitteltüten steht den Besuchern in Fechenheim-Nord auch ein Bistro zur Verfügung. „Dort wird die Gemeinschaft gepflegt. Das beugt sozialer Vereinsamung vor“, sagte Wüstefeld.

Edith Kleber von der Frankfurter Tafel sucht eine Ausgabestelle in Seckbach

Edith Kleber von der Frankfurter Tafel in Seckbach teilte mit, dass die Einrichtung mit der Renovierung der Turnhalle am Schießrain ihre bisherige Ausgabestelle verliere. Sie seien auf der Suche nach einer Ausgabestelle in Seckbach, die für rund 1000 Besucher im Monat geeignet sei. Wer dazu einen Vorschlag hat, kann sich unter Telefon 069 4980825 melden.

Roswitha Schroller-Reul hat ein Foodsharing-Projekt im Riederwald ins Leben gerufen

Vor drei Jahren hat Roswitha Schroller-Reul ein Foodsharing-Programm im Riederwald entwickelt. Dabei werden von einem 25-köpfigen Team überschüssige Lebensmittel aus Märkten abgeholt und verteilt. „Dass tonnenweise gute Lebensmittel entsorgt werden, ist für mich eine unerträgliche Situation“, sagte Schroller-Reul. Die geretteten Lebensmittel werden in einem so genannten „Fair-teiler“, einem Raum in der katholischen Kirche, deponiert. Daran könne sich jeder bedienen – unabhängig von Bedürftigkeit, denn im Vordergrund stehe beim Foodsharing der Nachhaltigkeitsaspekt.